Oldenburg. Sie wachsen unter Folien und werden jetzt geerntet. Auch die ersten Himbeeren sind pflückreif.

Die Erdbeer-Ernte in Gewächshäusern und Folientunneln läuft in Niedersachsen bereits auf Hochtouren. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt, hat nun auch die Freilandernte unter Folie begonnen. Die Qualität der Erdbeeren sei sowohl aus Gewächshäusern als auch aus dem Folienanbau "hervorragend", wegen der zeitweise hohen Sonneneinstrahlung und der lange Zeit kühlen Nächte.

„Aufgrund des milden Winters konnten wir kaum Pflanzenausfälle und Schäden beobachten, so dass die Überwinterungsbedingungen für die Erdbeeren sehr gut waren“, erklärte Felix Koschnick, bei der Landwirtschaftskammer Leiter der Versuchsstation Beerenobst in Vechta-Langförden. Spätfröste hätten in diesem Jahr in den Normalkulturen und den verfrühten Beständen bis jetzt keine nennenswerten Schäden verursacht.

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Der Landwirtschaftskammer zufolge setzen Erdbeerbauern zunehmen auf immertragende Sorten, die bis in den Herbst hinein geerntet werden können. Um unabhängiger von Witterungseinflüssen zu sein, trieben manche Betriebe zudem den Erdbeeranbau in Folientunneln voran. Der Freilandanbau werde hingegen etwas reduziert.

Erste Himbeeren sind erntereif

Die ersten niedersächsischen Himbeeren des Jahres sind nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen auch bereits reif für die Ernte. Sie wachsen demnach geschützt in Gewächshäusern und unter Folientunneln heran. Himbeer-Pflanzen, die Betriebe unter freiem Himmel kultivieren, werden erst in einigen Wochen reif sein. Die Kammer rechnet auch bei den Himbeeren mit einer guten Fruchtqualität aufgrund der Witterung der vergangenen Wochen.

Der Anbau von Himbeeren hat sich laut Kammer in den vergangenen Jahren zusehends vom Freiland in den geschützten Anbau verlagert.
Der Anbau von Himbeeren hat sich laut Kammer in den vergangenen Jahren zusehends vom Freiland in den geschützten Anbau verlagert. © dpa | Markus Scholz

Der Anbau von Himbeeren hat sich laut Kammer in den vergangenen Jahren zusehends vom Freiland in den geschützten Anbau verlagert: „Dadurch können für den Lebensmittelhandel witterungsunabhängig kontinuierlich gleichbleibende Mengen und Qualitäten angeboten werden“, sagte Versuchsstationsleiter Koschnick. Die Produktion von Himbeeren im geschützten Anbau sei zwar deutlich kostenintensiver als im Freiland, habe jedoch den Vorteil, dass sich in Folientunneln und Gewächshäusern weniger Schaderreger an den Pflanzen festsetzten. So könnte die Menge der eingesetzten Pflanzenschutzmittel reduziert werden. Außerdem würde dort mit Nützlingen gearbeitet, dadurch müssten deutlich weniger Insektizide eingesetzt werden.

Früchteanbau in Zahlen:

Erdbeeren

  • 2021 haben in Niedersachsen 240 Betriebe auf 3.280 Hektar Fläche Erdbeeren angebaut
  • Knapp 3100 Hektar entfallen davon auf den Freilandanbau
  • Die bedeutendste Anbauregion ist die Weser-Ems-Region
  • In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr insgesamt 25.696 Tonnen Erdbeeren geerntet

Himbeeren

  • 2021 haben 49 Betriebe in Niedersachsen auf 117 Hektar Himbeeren im Freilandanbau geerntet
  • Insgesamt ernteten sie 433 Tonnen Himbeeren
  • 24 Betriebe ernteten die Früchte in Folientunneln und Gewächshäusern auf 56 Hektar Fläche
  • Sie ernteten 803 Tonnen Himbeeren
  • Die Zentren des Himbeeranbaus in Niedersachsen liegen im Landkreis Vechta um Langförden und auf der Stader Geest südlich des Alten Landes