Wolfsburg. Der Däne kehrt mit Selbstvertrauen aus dem Nationalteam zurück. Auf seine Tore wird es ankommen – der Stürmer wird aber mehr Gegenwehr bekommen.

Die letzten Tage seines Urlaubs genoss Jonas Wind noch einmal in vollen Zügen. Mit ein paar Freunden besuchte er das Roskilde Festival in seiner Heimat Dänemark. Musik hören, entspannen, feiern – was Menschen Anfang 20 eben so machen. „Es war schön, ein wenig zu entspannen“, sagt Wind. Das ist nun vorbei. Am Montag stand er schon wieder auf dem Trainingsplatz des VfL Wolfsburg. Zusammen mit den anderen Nationalspielern, die wegen ihrer Einladungen in die Landesauswahlteams etwas später in die Sommervorbereitung einsteigen durften.

Es ist ein frischer Start für alle, meint Wind. Aber: Wenn für die Wölfe am 6. August um 15.30 Uhr die neue Bundesligasaison gegen Werder Bremen beginnt, wird der Kader nicht mehr so aussehen, wie an diesem Montag auf dem Trainingsplatz am Fuße der VW-Arena. 22 Feldspieler standen Coach Niko Kovac in der ersten Einheit des Tages zur Verfügung. Mit Maxence Lacroix (Blasen an der Fußsohle), Ridle Baku, Kilian Fischer (beide Adduktorenprobleme), Bartosz Bialek (Sprunggelenkverletzung), Marin Pongracic (krank), Felix Nmecha (Knieprobleme), Lukas Nmecha und Paolo Otavio (beide Individualtraining) fehlten noch einige Profis. Keeper Koen Casteels durchlief die Medizintests. Wenn alle wieder da sind, wird es schwierig, sämtliche Kicker bei Laune zu halten. Auch deshalb möchte Kovac sein Aufgebot noch ausdünnen.

Der Kader des VfL Wolfsburg ist noch nicht fertig

In der Kabine sei das laut Wind aber kein Thema, wer womöglich noch wohin wechseln wird – oder wer noch dazustoßen könnte. „Da können wir ohnehin nicht viel beeinflussen. Wir werden am Ende des Transferfensters sehen, wie die Mannschaft aussieht. Ich konzentriere mich nur darauf, besser zu werden“, sagt Wind.

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Sehr vielversprechende Ansätze hat der 23-Jährige schon in seinen ersten Monaten in Wolfsburg gezeigt. Nachdem er im Januar von seinem Jugendklub FC Kopenhagen zu den Wölfen gewechselt war, hatte er großen Anteil daran, dass der VfL doch noch einigermaßen souverän die Klasse halten konnte. Fünf Tore und eine Vorlage steuerte er zu einem dennoch enttäuschenden zwölften Rang bei. Da muss in der kommenden Spielzeit doch noch deutlich mehr gehen, oder? Wie wäre es, sagen wir, mit 20 Treffern und 10 Vorlagen? „Das wäre ein hohes Ziel“, sagt der Angreifer lachend. „Ehrlicherweise setze ich mir keine individuellen Ziele. Ich will mich einfach so gut wie möglich entwickeln. Natürlich kann ich hoffentlich auch Tore machen und dem Team so helfen.“

Jonas Wind trifft in seinem Wohnzimmer

Dabei wird Kovac ihn so gut es geht unterstützen wollen. Wind hat sicherlich das Zeug dazu, eine der Stützen der Wölfe zu werden. Und auch wenn er sich nach nur einem Trainingstag noch kein ganzheitliches Bild von seinem neuen Trainer machen kann, war der prominente Übungsleiter dem jungen Dänen schon vorher ein Begriff. „Ich kenne natürlich seinen Namen und weiß, bei welchen Klubs er gearbeitet hat. Ich freue mich, mit ihm zu arbeiten“, sagt Wind.

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Die Arbeit hat am Montag begonnen. Der Festival-Ausflug hat hoffentlich noch einmal für etwas Energie gesorgt. Denn die Pause, die Wind in diesem Sommer hatte, war kurz. Er war mit der dänischen Nationalmannschaft in der Nations League aktiv. Noch am 13. Juni stand er gegen Österreich auf dem Feld. Dänemark gewann mit 2:0. Der VfL-Angreifer erzielte ein Tor selbst und bereitete das andere vor. Und das auch noch im Parken, dem Stadion des FC Kopenhagen – Winds Wohnzimmer also sozusagen. Besser kann es doch kaum laufen. Das muss doch Selbstvertrauen geben! „Bei den ersten zwei Spielen war ich verletzt. Dann kam ich zurück und habe besonders in der letzten Partie gut gespielt. Es war eine gute Art, die Saison zu beenden und in den Urlaub zu gehen“, sagt der 15-fache Nationalspieler.

Die WM hat Jonas Wind im Hinterkopf

Auf den Winterurlaub würde der 1,90-Meter-Mann sicher gut verzichten. In der kalten Jahreszeit legt die Bundesliga eine ungewöhnlich lange Pause ein. Die WM in Katar steht an. Wind wäre gerne dabei. Zu sehr befasst er sich mit diesem Thema aber noch nicht. Zunächst steht die Bundesliga an – und um sich für den Kader der Dänen zu qualifizieren, muss Wind beim VfL Wolfsburg abliefern.

Das wird sicher nicht einfacher als in der vergangenen Rückrunde. Schließlich ist er in Deutschland nun kein unbeschriebenes Blatt mehr. Die Gegner kennen ihn nun, wissen, was er kann. „Wir werden sehen, ob es schwieriger wird. Ich will versuchen, so zu spielen, wie ich immer spiele. Und dann werden wir sehen, wie die anderen Mannschaften mit dem VfL Wolfsburg und mir klarkommen werden.“