Wolfsburg. Der VfL-Verteidiger ist mit seiner Rolle als erster Ersatzabwehrspieler unzufrieden. Doch in der englischen Woche wird er wohl spielen.

. Während seine Kollegen nach der gestrigen Vormittagseinheit noch ein paar Schüsse aufs Tor feuerten oder im Kreis den Ball jonglierten, hielt sich Felix Uduokhai im Hintergrund. Der 21 Jahre alte Abwehrspieler des VfL Wolfsburg sammelte die Bälle und andere Trainingsstangen ein. Das ist meist das Los der Jüngeren in jeder Fußball-Mannschaft, aber der pflicht-und verantwortungsbewusste Uduokhai würde diese Aufgabe wohl noch klaglos bis ins hohe Sportleralter durchziehen, wenn ihn nicht ein noch Jüngerer ablöst. Denn er ist kein Typ, der aufmuckt, sich beschwert oder große Ansprüche stellt. Mit dem Hintergrundwissen konnte ihm getrost ein forscher Auftritt attestiert werden, als er gestern über seine Situation sagte: „Nein, ich bin natürlich nicht zufrieden. Das ist so, wenn man nicht spielt. Aber so ist es jetzt nun mal.“

Uduokhai steht derzeit hinter John Anthony Brooks und Robin Knoche auf Rang 3 des VfL-internen Innenverteidiger-Rankings. Das Duo war unter Trainer Bruno Labbadia in den ersten drei Bundesliga-Spielen der Saison gesetzt. Uduokhai kam daher erst einmal zum Einsatz: beim 3:1-Sieg in Leverkusen als Ersatz für Jérôme Roussillon hinten links. Der Shootingstar der Vorsaison hat es derzeit schwer, einen festen Platz im Team zu ergattern. Aber er kennt den Weg zurück in die Spur. „Es liegt an jedem Einzelnen, da wieder rauszukommen und zu sagen: Ich will spielen und möchte, dass der Trainer nicht an einem vorbeikommt.“ Uduokhais Stunde könnte nun schlagen. Denn für den VfL stehen jetzt drei Ligaspiele in acht Tagen an. Erst empfangen die Wolfsburger am Samstag den SC Freiburg, dann geht es am Mittwoch zum FSV Mainz, und Ende September steht das Duell mit Borussia Mönchengladbach und Ex-VfL-Trainer Dieter Hecking an. Brooks wird aller Voraussicht nach wegen seiner Verletzungshistorie nicht jedes Mal von Anfang an spielen – Uduokhais Chance, der aber nicht auf einen Ausfall seines Kollegen hofft: „Es steht mir nicht zu, etwas zu zu sagen, weil John absolut fit ist. Wir versuchen, dass jeder gut durchkommt, dass jeder gesund und fit bleibt. Das ist das Wichtigste.“ Er selbst ist nach vielen Monaten mit immer wiederkehrenden muskulären Beschwerden und Knieproblemen „total fit“, sagte er. „Ich bin bereit. Aber das liegt ganz beim Trainer, er entscheidet, das ist ganz klar“, sagte er. Prognose: Uduokhais Startelfdebüt in dieser Saison wird in dieser englischen Woche steigen.