Vorsfelde. Fußball-Oberliga: Der SSV und die FSV trennen sich im Drömlingstadion 2:2. Nicolas Mokry trifft nach Einwechslung doppelt.

Erst himmelhoch jauchzend, dann tief betrübt: Das Oberliga-Spiel des gastgebenden SSV Vorsfelde gegen die FSV Schöningen, es glich einer Achterbahnfahrt, in der die Fußballer aus der Eberstadt in der Nachspielzeit erst in Führung gingen und dann aber doch noch den Ausgleich hinnehmen mussten. Die Partie endete 2:2 (0:1).

Beim letzten Aufeinandertreffen am 1. April hatten die Vorsfelder einen Topstart erwischt und waren früh in Führung gegangen. Davon waren sie beim Wiedersehen jedoch weit entfernt. Die Eberstädter leisteten sich in der ersten Hälfte immer wieder Unsauberkeiten im Passspiel, richtiger Spielfluss kam nicht auf. „Wir waren auch zu passiv und zu ängstlich in der ersten Hälfte. Das war zu wenig!“, ärgerte sich SSV-Trainer Alexander Strehmel. Was man beiden Mannschaften jedoch nicht vorwerfen konnte, war fehlende Bereitschaft. Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, in dem der SSV aber im ersten Durchgang noch häufig in den direkten Duellen das Nachsehen hatte.

Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis etwas Torgefahr aufkam – und dann landete der Ball auch direkt im Tor. Nach einem langen Einwurf kam der Ball über Umwegen zu Schöningens Toptorjäger Christian Beck, der zur Gäste-Führung traf. Und wie antworteten die Vorsfelder? Alles andere als torgefährlich. Bis auf einen geblockten Grätschschuss von Athanasios Palanis gab es keine nennenswerte Torchance (31.). Aber auch von Schöningen kam offensiv nicht viel.

SSV-Coach Alexander Strehmel war alles andere als zufrieden mit den ersten 45 Minuten und wechselte deshalb gleich doppelt in der Pause. Nicolas Mokry und Ferhat Oral kamen für die glücklosen Hugo Pörschmann und Mohamed Dallali. Die Partie nahm im Vergleich zur ersten Hälfte deutlich an Fahrt auf. Erst verpasste es Maximilian Kohl, die Schöninger Führung auszubauen (49.), und direkt im Gegenzug feuerte SSV-Stürmer Dustin Reich zwei gefährliche Warnschüsse ab: Erst flog ein Versuch aus der zweiten Reihe knapp übers Tor (50.), und nur eine Minute später scheiterte er nach tollem Solo an FSV-Keeper Niclas Edelmann.

Die Hausherren drängten nun auf den Ausgleich, doch die Schöninger Hintermannschaft um den herausragenden Innenverteidiger Daniel Reiche, der mit dem VfL Wolfsburg 2009 die deutscher Meister wurde, ließ kaum etwas zu – bis zur 74. Minute: Mokry behauptete sich gut und traf im Grätschen zum Ausgleich.

Mit dem einen Zähler wollte sich der SSV jedoch nicht zufriedenzugeben und drehte das Ergebnis in der Nachspielzeit. Wieder war es Joker Mokry, der sein Team jubeln ließ (90.+1). Doch dieser verstummte schnell wieder, denn die Schöninger warfen in den Schlusssekunden noch einmal alles nach vorne – es gelang der Ausgleich durch Christian Skoda (90.+4). „In der Szene waren wir zu sorglos, hätten den Ball vorher einfach wegschlagen müssen“, bemängelte Strehmel. Die Situation wurde nicht geklärt und so gelangte der Ex-Vorsfelder Tom-Luca Winter nach einem Freistoß in der letzten Aktion des Spiels an den Ball, brachte diesen scharf in die Spielertraube am „Fünfer“ – und Skoda vollstreckte. Strehmel konnte es seinem Team nachsehen.

„Mit der Art und Weise, wie wir in der zweiten Hälfte gespielt haben, bin ich sehr zufrieden. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Spieler, die reingekommen sind, haben sehr gut funktioniert“, lobte Strehmel seine Ersatzkräfte. Diese Erkenntnis zeige: „Die Mannschaft ist intakt.“ Der SSV-Coach registrierte nach dem Abpfiff die hängenden Schultern seiner Spieler und richtete diese umgehend auf. Aufgrund der zweiten Halbzeit überwiege die Freude über das Remis. Die Enttäuschung über den späten Ausgleich tritt in den Hintergrund, denn „wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben“.

SSV: J. Kick – Cinquino, Topsakal, Palanis, Istock – Dallali (46. Oral), Broistedt (65. Flaschel), Gangloff (46. Mokry), Richter (72. M. Kick) – Pörschmann, Reich.

Tore: 0:1 Beck (29.), 1:1, 1:2 Mokry (74., 90.+1), 2:2 Skoda (90.+4).