Wolfsburg. Die U23-Sprinterin des VfL räumt bei den Norddeutschen Meisterschaften ab – und zählt in Leipzig bei den Frauen zum Favoritenkreis.

Wie schon bei den Titelkämpfen auf Landesebene rannte Nele Jaworski auch bei den Norddeutschen Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten in Hamburg wieder vorneweg. Die Sprinterin des VfL Wolfsburg ist in diesem Winter in Topform, schnappte sich über 60 und 200 Meter (m) den Titel – und zählt bei der DM in Leipzig am 17./18. Februar zum Favoritenkreis.

Bei den Frauen: Nele Jaworski mischt in den Bestenlisten vorne mit

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil Jaworski ihr erstes Jahr in der U23 läuft. In dieser Altersklasse gibt es in der Halle allerdings keine eigenen Meisterschaften mehr, sie läuft daher bei den Frauen mit. Doch auch dort ist sie angesichts ihrer in diesem Winter aufgestellten Bestzeiten aussichtsreich gelistet: Über die 60 m ist sie Drittschnellste in der aktuellen Bestenliste des deutschen Verbands, über 200 m Viertschnellste, in der U23 führt sie beide Rankings an.

Die Leichtathleten des VfL Wolfsburg (von links Luca Winter, Pernilla Kramer, Nele Jaworski, Tobias Morawietz und Samuel Nadane) haben bei den Norddeutschen Hallen-Meisterschaften in Hamburg ordentlich abgeräumt.
Die Leichtathleten des VfL Wolfsburg (von links Luca Winter, Pernilla Kramer, Nele Jaworski, Tobias Morawietz und Samuel Nadane) haben bei den Norddeutschen Hallen-Meisterschaften in Hamburg ordentlich abgeräumt. © oh | Verein

In Hamburg setzte sie über 200 m noch einmal einen drauf, lief in 23,67 Sek. persönliche Hallen-Bestzeit, schrammte nur eine Hundertstel an ihrer schnellsten Zeit aus dem Sommer 2023 vorbei. Jaworski war mit Abstand Schnellste im Feld, ihre VfL-Kollegin Pernilla Kramer wurde Zweite in 24,21 Sek. und machte den Wolfsburger Doppelsieg perfekt. Die 100 m schaffte das U23-Ass Jaworski in 7,41 Sek., lag damit knapp hinter ihrer vor kurzem in Chemnitz aufgestellten Topzeit (7,35 Sek.).

DM-Ticket praktisch sicher: Tobias Morawietz verbessert seine Saisonbestleistung noch einmal

Kramer holte sich den Sieg über die 400 m (55,01 Sek.). Weil sie zuvor schon eine 54,84 gerannt war, hat sie als Achte der Bestenliste ihr DM-Ticket für Leipzig auch sicher in der Tasche.

Tobias Morawietz konnte seine Saisonbestleistung über 60 m noch um zwei Hundertstel nach oben schrauben. 6,83 Sek. reichten für Rang 2 in Hamburg, einen der 32 Plätze in Leipzig sollte er damit sicher haben. „Es war ganz knapp und ein Fotofinish. Ich hatte noch Luft nach oben, habe den Start ein bisschen verpennt und bin hinten raus noch rangekommen. Aber ich bin trotzdem damit zufrieden. Ich weiß, dass in Leipzig noch was gehen kann“, zeigte sich Morawietz zuversichtlich.

Niels Giese gibt Comeback nach zweieinhalb Jahren

Besonders emotional dürften die Titelkämpfe in der Hansestadt für Niels Torben Giese gewesen sein. Der Sprinter war 2021 nach DM-Bronze über 100 m schon auf den Zug zu den Olympischen Spielen in Tokio aufgesprungen, ehe er sich im letzten Wettkampf schwer am Beuger des Oberschenkels verletzte. Der Sehnenriss sorgte nicht nur für das dramatische Olympia-Aus, sondern auch für eine Wettkampfpause von fast genau zweieinhalb Jahren. In Hamburg startete er über 60 m mit einer Zeit von 7,0 Sekunden, wurde am Ende 13. (7,12 Sek.), weil ihm im zweiten Lauf Krämpfe zusetzten. Die Hallen-Saison beendete er mit dem Comeback.

Niels Torben Giese vom VfL Wolfsburg hat sich 2021 beim „fast arms, fast legs“ in Wetzlar am linken Oberschenkel verletzt. Eine Woche vor dem Abflug nach Japan platzte die Olympia-Teilnahme des VfL-Sprinters.
Niels Torben Giese vom VfL Wolfsburg hat sich 2021 beim „fast arms, fast legs“ in Wetzlar am linken Oberschenkel verletzt. Eine Woche vor dem Abflug nach Japan platzte die Olympia-Teilnahme des VfL-Sprinters. © imago images | BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring

Auf dem Treppchen landeten in Hamburg Luca Winter (U20) und Julian Karsten (U18, gestartet in der U20). Winter wurde Zweiter über 200 m (22,43 Sek.) und zudem mit Bestzeit Fünfter über 60 m (7,07 Sek.). Karsten holte Rang 3 im Hochsprung (1,95 Meter). Samuel Nadane landete zudem auf Platz 22 über 60 m (7,34 Sek.) und auf Rang 10 im Weitsprung (5,90 m).

Deniz Almas steigert sich in Erfurt und Düsseldorf

Mit Blick auf die DM gesteigert hat sich zudem VfL-Sprinter Deniz Almas. Der deutsche Hallen-Meister von 2020 verbesserte sich nach seinem 60m-Saisondebüt in Chemnitz (6,76 Sek.) kontinuierlich. In Erfurt war Almas am Samstag schon 6,72 Sek. gerannt, beim Istaf Indoor in Düssedorf legte er tags darauf eine 6,70 nach. Im vergangenen Jahr hatte der Topsprinter immer wieder verletzungsbedingt Pausen einlegen müssen. Diese Leidenszeit scheint er überwunden zu haben.