Wolfsburg. Die U17 des VfL Wolfsburg unterliegt im Finale der deutschen B-Junioren-Meisterschaft Arminia Bielefeld mit 1:2 – und das trotz eines Vorteils.

Der Titeltraum ist geplatzt! Die U17-Fußballer des VfL Wolfsburg verloren am Sonntag das Finale um die deutsche B-Junioren-Meisterschaft mit 1:2 (0:0) gegen Arminia Bielefeld. Trotz fast 20-minütiger Überzahl konnte der VfL das Spiel nicht für sich entscheiden und verpasst es, eine großartige Saison zu krönen.

Dabei hätte alles anders laufen können. Die Wolfsburger hätten im Gegensatz zu den Halbfinalspielen einen absoluten Traumstart hinlegen können. Bielefeld-Verteidiger Adrian Nezir fällte VfL-Offensivmann Bennit Bröger in der ersten Minute, ohne dabei den Ball zu spielen. Der Pfiff von Schiedsrichter Marvin Tennes blieb jedoch aus – eine klare Fehlentscheidung.

VfL Wolfsburg und Arminia Bielefeld bieten sich ein intensives Duell

In der Folge entwickelte sich ein von Fehlern geprägtes Spiel. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie eine Kulisse, wie sie die 8384 Zuschauer in der Schüco-Arena bildeten, nicht gewohnt waren und dass gleichzeitig viel auf dem Spiel stand. Einzige Highlights in einer an Torchancen armen Partie: Wolfsburgs Oskar Prokopp zielte mit einem Weitschuss knapp neben das Tor (14. Minute). Auf der anderen Seite war Bielefelds Stürmer Henrik Koch frei durch, traf den Ball jedoch nicht richtig (28.). Kurz vor der Pause setzte sich Alexander Georgiadi durch, zog in den Bielefelder Strafraum, scheiterte jedoch an DSC-Keeper Artem Zaloha (36.). Ein Freistoß der Bielefelder durch Tom Krüger segelte zudem knapp am Wolfsburger Tor vorbei.

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Der erste Durchgang war intensiv und zweikampfbetont – Möglichkeiten vor den Toren waren jedoch Mangelware. Der VfL hatte das Heft in der Hand, ohne zwingend zu werden. In der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt jedoch. Bielefeld begann, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten, und war am Drücker.

Doppelschlag der Arminia innerhalb weniger Minuten

Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte jedoch der VfL. Trevor Benedict legte nach einem Solo für Elijas Aslanidis auf, dessen Schuss jedoch zu zentral in den Armen von Zaloha landete (60.). Im Gegenzug hatte Bielefeld die Riesenchance zur Führung: VfL-Kapitän David Odogu wurde von Hendrik Koch abgelaufen, der frei vor dem Wolfsburg-Tor nicht passte, sondern Keeper Benedikt Börner zur Glanztat zwang (64.).

Nur angucken, nicht anfassen – traurig schaut VfL-Akteur Oskar Prokopp bei der Siegerehrung auf die knapp verpasste Meisterschale.
Nur angucken, nicht anfassen – traurig schaut VfL-Akteur Oskar Prokopp bei der Siegerehrung auf die knapp verpasste Meisterschale. © regios24 | Darius Simka/regios24

Zehn Minuten später gab es für den VfL jedoch die kalte Dusche: Nach einer Ecke kam DSC-Toptalent Nick Cherny aus 18 Metern zum Schuss, Wolfsburgs Jan Bürger fälschte den Ball unhaltbar für Börner ab – 0:1 (74.). In der Folge agierten die Wolfsburger in Überzahl, nachdem Kröger wegen eines taktischen Fouls und Ballwegschlagens mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war (76.). Der VfL musste dennoch das 0:2 schlucken. Eine Flanke Chernys köpfte Koch am zweiten Pfosten ein (79.).

Louis Grobauers Anschlusstreffer im DM-Finale kommt zu spät

Der VfL ging all-in und kam durch Louis Grobauer noch zum Anschluss: Odogu legte für den eingewechselten Flügelstürmer auf, der den Ball humorlos in den Winkel drosch (88.). Es war jedoch zu wenig: Der VfL-Titeltraum platzte. Niedergeschlagen und mit Tränen in den Augen sahen die VfLer den Bielefeldern beim Jubeln zu. Die Arminia, nicht die VfL-Mannschaft, feierte ihren ersten B-Junioren-Meistertitel.