Wolfsburg. Labbadias Team liefert gegen Berlin ein Drama in drei Akten. Mit einem hochemotionalen Happy End.

. Ein sanfter Knuff in die Magenkuhle fördert häufig das Miteinander. Und so war es keineswegs feindselig, sondern viel mehr anerkennend gemeint, als Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia seinen Berliner Gegenüber Pál Dardai nach dem Herzschlagfinale beim 2:2 (0:0) ihrer beiden Klubs am Samstag in der VW-Arena lachend malträtierte. Beide hatten eine Bundesliga-Partie auf hohem fußballerischen, aber noch höherem emotionalen Niveau erlebt, und beide konnten mit der Punkteteilung und dem damit verbundenen siebten Zähler nach drei Partien sehr gut leben. Die VfL-Lehre des Hertha-Spiels ist diese: Der VfL macht wieder Spaß und ist dieser Tage einfach nicht kleinzukriegen. Auch nicht von starken Berlinern, mit denen sich die Grün-Weißen ein Drama in drei Akten lieferten. Um es vorwegzunehmen: Es gibt ein Happy End.

Erster Akt: Labbadias Traumstarter legten los wie die Feuerwehr. Jérôme Roussillon donnerte zwei Distanzschüsse aufs Tor und zwang Herthas Keeper Rune Jarstein zu einer Glanzparade. Drei Eckbälle in den ersten fünf Minuten dokumentierten die Dominanz des VfL, dazu musste Jarstein gegen Williams abgefälschten Flankenball erneut seine Klasse zeigen (15.) . „Wir haben von Anfang an mit Überzeugung gespielt“, sagte Labbadia. „Nur das Tor hat gefehlt.“ Erst nach 20 Minuten stellte sich Hertha auf die VfL-Flügelwechsel ein und schaffte es, den Ball in den eigenen Reihen zu halten, ohne der Wolfsburger Rudeljagd auf ebenjenen zum Opfer zu fallen. So endete Akt 1 torlos.