Salder. Der VfL holt in der zweiten Hälfte einen Drei-Tore-Rückstand innerhalb von 20 Minuten auf und steht am Ende doch mit leeren Händen da.

Was für ein Spektakel! Das Derby in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem VfL Salder und dem TSV Üfingen war nichts für schwache Nerven. Nach hochspannenden 90 Minuten verloren die Hausherren aus Salder mit 3:4 (0:3), nachdem sie in der zweiten Halbzeit einen Drei-Tore-Rückstand egalisiert hatten. Für den VfL ein herber Nackenschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Für den TSV Üfingen ein Sieg der Moral.

In der ersten Halbzeit deutete nicht viel darauf hin, dass am Ende ein Fußballkrimi entstehen sollte. Zu überlegen zeigten sich die Gäste aus Üfingen, zu harmlos agierte der VfL Salder. Die 3:0-Halbzeitführung für den TSV durch den Treffer von Phillip Lüer (33.) sowie die beiden Eigentore von Niklas Hermann (38.) und Lars-Ole Müller (45.+1) ging vollkommen in Ordnung. Nach der Pause musste der ein oder andere Üfinger Fan glauben, ein Déjà-vu zu erleben. Wie vor einer Woche beim 2:2 gegen den SC Gitter folgte nämlich eine komplett andere zweite Hälfte und ein wie ausgewechselt spielender Gegner.

Üfingens Jannick Wylensek kontert die Aufholjagd des VfL Salder kurz vor dem Ende

Der VfL Salder kam mit viel Dampf aus der Kabine. Der erste Warnschuss direkt nach Wiederanpfiff verfehlte noch sein Ziel, aber VfL-Stürmer Maik Nirwing brachte seine Farben in 51. Minute auf 1:3 heran. Die Aufholjagd war gestartet und fand nur kurze Zeit später seine Fortsetzung. Marco Schanowski nutzte einen Handelfmeter zum 2:3 (55.). In der Folge machten die Fuhsekicker weiter Druck. Vor allem Nirwing wollte sich mit dem Ergebnis nicht zufrieden geben. Nach 72 Minuten besorgte der Stürmer dann auch folgerichtig den 3:3-Ausgleich.

Wer nun glaubte, die Partie würde komplett in Richtung des VfL kippen, hatte die Rechnung ohne den TSV Üfingen gemacht. Die Gäste berappelten sich und legten in der Schlussphase selbst noch einmal den Vorwärtsgang ein. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit sorgte der eingewechselte Jannick Wylensek für die erneute Führung (87.). Vier Minuten Nachspielzeit musste Üfingen noch überstehen, ehe der erste Sieg im neuen Kalenderjahr eingefahren war.

Der Wind spielt eine entscheidende Rolle im Spiel zwischen Salder und Üfingen

„Es war wirklich frappierend, wie sich die Spiele gegen Gitter und Salder geglichen haben. Ich hatte schon damit gerechnet, dass wir wieder nur unentschieden spielen. Aber Hut ab vor den Jungs, dass sie am Ende noch das Siegtor machen. Alles in allem ein verdienter Sieg für meine Mannschaft und vor allem ein Sieg der Moral“, bilanzierte TSV-Trainer Frank Leitermann nach der Partie.

Für Salders Spielertrainer Niklas Hermann wäre ein 3:3-Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen. „Der Wind hat heute eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Üfingen hat den Rückenwind in der ersten Halbzeit sehr gut genutzt und das Ergebnis ging auch in Ordnung. Aber meine Jungs sind in den zweiten 45 Minuten enorm stark zurückgekommen und hätten sich den Punkt auch verdient. Das hätte uns einen Push für die restliche Saison gegeben. So gab es nur den nächsten Nackenschlag“, zog Hermann sein Fazit.

Tore: 0:1 Lüer (33.), 0:2 Eigentor Hermann (38.), 0:3 Eigentor Müller (45.+1), 1:3 Nirwing (51.), 2:3 Schanowski (55., Elfmeter), 3:3 Nirwing (72.), 3:4 Wylensek (87.)

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