Lebenstedt. Eishockey-Regionalligist Salzgitter Icefighters schaltet beim 6:5-Heimsieg gegen den TuS Harsefeld Tigers zu früh ab.

Ergebnistechnisch war es ein exzellentes Wochenende für Eishockey-Regionalligist Salzgitter Icefighters. Dem starken 7:2 am Freitagabend beim Hamburger SV ließen die Stahlstädter vor heimischer Kulisse am Sonntagabend ein knappes 6:5(4:2, 0:1, 2:2) über die TuS Harsefeld Tigers folgen. Mit den sechs Punkten bleiben die Icefighters weiter im Rennen um Platz 4, der Heimrecht in der ersten Play-off-Runde bedeuten würde.

„Hamburg war kein überragendes Spiel, aber ein gutes, in dem wir konzentriert zur Sache gegangen sind“, war Trainer Radek Vit zuversichtlich vor der Partie gegen die Tigers. Doch seine Mannschaft strafte ihn zunächst Lügen. Gleich mit dem ersten Angriff erzielte Harsefeld die Führung im Chinadome, weil die Hausherren mit den Köpfen scheinbar noch in der Kabine waren. Doch die Antwort durch Ales Kosnar ließ nicht lange auf sich warten. Die Überlegenheit der Gastgeber auf dem Eis drückte sich aber nicht im Ergebnis aus. Im Gegenteil, Harsefeld tankte sich aus dem eigenen Drittel bis vor den Kasten von Dennis Korff durch und ging zum zweiten Mal in Führung.

Das turbulente Auftaktdrittel hatte noch viel mehr zu bieten. Niels Hilgenberg egalisierte in Überzahl mit einem sehenswerten One-Timer. In Unterzahl eroberte Nicholas Kanak die Scheibe und schickte den geistesgegenwärtig umschaltenden Ron Friedrich auf die Reise, der die Chance zur ersten Icefighters-Führung nutzte. David Brozek erhöhte sogar auf 4:2, nachdem Ales Kosnar und Jannis Bahr den Tigers-Spielaufbau gut unterbunden hatten.

„Trotzdem ist es ein schlechtes Drittel von uns gewesen. Die Abwehr bewegt sich zu wenig und die Stürmer müssen mehr nach hinten mitarbeiten“, kündigte Radek Vit ein kleines Donnerwetter in der Kabine an. Das klappte im zweiten Abschnitt besser. Harsefeld hatte nur wenige Angriffsaktionen, die die Icefighters verteidigt bekamen. Allerdings verpassten sie es, in der Offensive nachzulegen. Vitalij Fediukin hatte in der 27. Minute Pech mit seinem Pfostenkracher und Ales Kosnar scheiterte vier Minuten später an der Latte. Das sollte sich rächen. Fast aus dem Nichts kamen die Tigers zum Anschlusstreffer, als Kristian Kragh plötzlich völlig frei vor Korff stand und aus kurzer Distanz einschoss.

Im dritten Drittel wurde es lange Zeit ein Ritt auf der Rasierklinge. Die Icefighters drängten auf die Vorentscheidung, Nur bekamen sie den Puck nicht im Gehäuse der Tigers unter. Dreimal mussten die Gäste auf der Strafbank Platz nehmen, doch das Überzahlspiel war nicht effektiv. Ceglarski und Pape ließen weitere hochkarätige Möglichkeiten aus. Das 5:3 durch Thomas Pape war dann wie eine Erlösung und auch Belohnung für den betriebenen Aufwand. Dreieinhalb Minuten vor dem Abpfiff setzte sich Niels Hilgenberg auf der linken Seite durch und legte für Brozek auf, der die vermeintliche Entscheidung markierte.

Doch die Icefighters schalteten zu früh ab. Prompt kam Harsefeld zum 6:4 und nahm in der letzten Minute den Torwart heraus. Mit einem Feldspieler mehr zappelte die Scheibe tatsächlich noch einmal im Netz der Icefighters. In den verbleibenden 33 Sekunden hielt die Salzgitteraner Defensive stand, verpasste dabei noch einen Befreiungsschuss ins leere Gäste-Tor. „Wir waren heute nicht bereit, einfach zu spielen und unsere Aufgaben zu erfüllen. Nach dem 6:3 haben wir uns zu sicher gefühlt. So ist es ein glücklicher Sieg für uns. Die drei Punkte sind das Beste von dem schwachen Spiel“, fasste ein sichtlich unzufriedener Radek Vit zusammen.