Barmke. Vor der Partie beim Tabellenführer Henstedt-Ulzburg gibt der TSV die Vertragsverlängerung von Trainer Marcel Kirchhoff bekannt.

Es wird das schwerste und zugleich auch das einfachste Spiel der Hinrunde für die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV Barmke: Am Sonntag müssen sie ab 14 Uhr beim SV Henstedt-Ulzburg ran. Der führt mit 19 von 21 möglichen Punkten die Tabelle der Staffel Nord an. „Würden wir da einen Punkt holen, wäre das ein Riesenerfolg“, beschreibt TSV-Trainer Marcel Kirchhoff daher die Ausgangslage.

In der vergangenen Spielzeit war den Barmkerinnen gegen den früheren Zweitligisten nicht mal ein eigener Torerfolg geglückt: Auf eigenem Platz gab es ein 0:2, im Rückspiel im Kreis Segeberg gar eine 0:5-Schlappe. „Die Henstedterinnen hatten letzte Saison das Problem, dass es mit dem Hamburger SV einen Profiverein in der Regionalliga Nord gab, der aufgrund seiner Qualität und finanziellen Möglichkeiten praktisch konkurrenzlos war. In dieser Saison müsste aus meiner Sicht schon sehr vieles falsch laufen, damit Henstedt am Ende nicht aufsteigt“, ordnet Kirchhoff den Favoritenstatus des kommenden Gegners ein.

Barmkes Erfolg über Werder Bremen II hat etwas Druck vom TSV-Team genommen

Aufgrund dessen sei der 2:1-Erfolg gegen Werder Bremen II am vergangenen Wochenende auch so immens wichtig gewesen – mit Blick auf die Tabelle, in der die Blau-Gelben nun wieder fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben, aber auch für die Köpfe. „Dieser Sieg hat uns etwas Druck genommen, denn wir wussten ja, dass dann mit Henstedt, dem HSV II und dem Pokalspiel in Hastenbeck drei schwere Auswärtsspiele auf uns warten“, erklärt der TSV-Coach. Nun gehe es für sein Team darum, beim Tabellenführer „einfach das Bestmögliche herauszuholen“ – eben ohne Erfolgsdruck.

Wie gut das gelingt, hänge vor allem davon ab, wie gut die Barmkerinnen das überragende Offensivduo Henstedts in den Griff bekommen. Indra Hahn (28 Tore) und Jennifer Michel (23) führten in der Vorsaison die Torjägerliste an und stehen nun auch schon wieder bei 11 beziehungsweise 8 Treffern. „Wir müssen 90 Minuten mit 100-prozentiger Konzentration zu Werke gehen und brauchen defensiv ein perfektes Spiel“, weiß Kirchhoff.

Erschwert wird dieses Vorhaben aber möglicherweise durch einige Ausfälle im Defensivbereich. Zwar kehrte Linksverteidigerin Thalia Reckewell zum Bremen-Spiel aus dem Urlaub zurück und bewies dabei gleich ihren Wert für das Team. Abwehrspielerin Leonie Rösicke und „Sechserin“ Rebecca Spelly, die gegen die Werder-Reserve fehlten, sind aber für Sonntag noch fraglich.

Cheftrainer Kirchhoff bleibt, Co-Trainerin Heidemann sucht neue Herausforderung

Nicht mehr fraglich ist hingegen, ob Kirchhoff seine Arbeit in Barmke auch über die laufende Saison hinweg fortsetzen wird. Der Verein teilte am Mittwoch mit, dass der Cheftrainer, der seit 2017 im Amt ist, vorzeitig für eine weitere Saison zugesagt hat. Co-Trainerin Mandy Heidemann sucht hingegen ab dem nächsten Sommer eine neue Herausforderung als Cheftrainerin. „Ich finde es natürlich sehr schade, dass Mandy unsere Mannschaft verlassen wird, da wir in den letzten drei Jahren sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Aber nach dem persönlichen Gespräch mit ihr kann ich ihre Beweggründe verstehen“, wird Kirchhoff in der Mitteilung des Vereins zitiert.

Marcel Kirchhoff (sitzend, Mitte) bleibt über die laufende Saison hinaus Cheftrainer der Barmkerinnen, der TSV sucht nun aber einen Nachfolger für Co-Trainerin Mandy Heidemann (links), die ab Sommer eine neue Herausforderung annehmen will.
Marcel Kirchhoff (sitzend, Mitte) bleibt über die laufende Saison hinaus Cheftrainer der Barmkerinnen, der TSV sucht nun aber einen Nachfolger für Co-Trainerin Mandy Heidemann (links), die ab Sommer eine neue Herausforderung annehmen will. © regios24 | Jens Semmer