Nürnberg. Beim 1. FC Nürnberg konnte Eintracht Braunschweig die Hypothek einer schwachen ersten Hälfte nicht mehr ausgleichen – und rutscht auf Rang 16.

Es hat nicht gereicht. Im Gastspiel beim 1. FC Nürnberg hatte Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig gut tuende Punkte im Kampf um den Klassenerhalt mitnehmen wollen. Stattdessen fahren die Blau-Gelben mit leeren Händen aus Franken zurück in die Löwenstadt. Mit 1:2 (0:2) mussten sie sich geschlagen geben – wegen einer miserablen ersten Hälfte. Die konnte auch Rayan Philippes Anschlusstreffer nicht mehr wettmachen. Durch den gleichzeitigen Erfolg des 1. FC Kaiserslautern bei Hansa Rostock sind die Löwen auf Relegationsplatz 16 abgerutscht.

Eintracht Braunschweig verliert beim 1. FC Nürnberg mit 1:2

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    Auch in Nürnberg setzte Daniel Scherning wieder auf jene Kräfte, die sich in den vergangenen Wochen aufeinander abgestimmt hatten. Im Vergleich zum 1:1 gegen Hertha BSC veränderte der Trainer seine Startformation nur auf einer Position. Saulo Decarli ersetzte den rotgesperrten Hasan Kurucay in der Dreierkette. Anthony Ujah, der sich im Hinspiel gegen den „Club“ seine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte, blieb zunächst auf der Bank – auch wenn Scherning am Donnerstag angedeutet hatte, den Stürmer vielleicht mal wieder von Beginn an ranlassen zu wollen.

    Nürnberg lässt Eintracht Braunschweig zunächst spielen

    Die Braunschweiger begannen in einer eher etwas ungewohnten Rolle: mit viel Ballbesitz. Abgesehen von einigen brotlosen Kombination war dieser Umstand aber arg ertraglos. Lediglich Rayan Philippes Kopfballchance in der 11. Minute verdient eine Erwähnung. Nach Vorarbeit von Anton Donkor zielte der Franzose links am Tor vorbei.

    Es wirkte ein wenig so, als ob die Nürnberger sich erst einmal in Ruhe anschauen wollen, was die Eintracht so zu bieten hat. Und dann übernahmen die Hausherren selbst das Heft des Handelns. Die Blau-Gelben wirkten überrumpelt. Rund 20 Minuten lang spielte fast nur noch der „Club“ – und kam auch zu Abschlüssen.

    Ron-Thorben Hoffmann rettet zweimal – und ist dann machtlos

    Zweimal konnte Torhüter Ron-Thorben Hoffmann seine Farben mit starken Paraden noch vor einem Rückstand bewahren (16. und 18.). Dann war er machtlos. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld verlor Decarli Nürnbergs Martin Andersson aus den Augen, der die Nürnberger Führung besorgte.

    Ein bisschen Luft zum Atmen bekamen die Blau-Gelben im Anschluss. Aus dieser Phase resultierte auch die gefährlichste Aktion. Fabio Kaufmann zog nach einigem Hin und Her von halbrechts im Strafraum ab. Der Ball rauschte aber links am Kasten vorbei (33.). Und dann kam‘s noch dicker für die Braunschweiger.

    Anton Donkor mit unglücklichem Auftritt

    Eine ganze Weile lang sah sich der Videoschiedsrichter kurz vor der Pause eine Szene im Eintracht-Strafraum an. Schließlich warf Wolfgang Haslberger selbst einen Blick auf den Monitor – und entschied auf Strafstoß. Donkor hatte den Ball an den ausgestreckten Arm bekommen. Can Uzun ließ Hoffmann vom Punkt keine Chance und erhöhte den Rückstand der Löwen in der ersten Minute der Nachspielzeit auf 0:2.

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    Die Bemühungen der Blau-Gelben waren vor der Pause mangelhaft. Deshalb fühlte sich Scherning auch bemüßigt, zum Seitenwechsel gleich dreimal zu wechseln. Anthony Ujah, Anderson Lucoqui und Niklas Tauer kamen für Johan Gómez, Donkor und Robin Krauße. Zudem stellte der Coach auf eine Doppelsechs um. Kaufmann rückte dafür in die Angriffsreihe.

    Rayan Philippe stellt den Anschluss her

    Und siehe da: Die Eintracht lebte. Zunächst schoss Lucoqui noch vorbei. Kurz darauf folgte aber der stärkste Angriff der Braunschweiger. Angeleitet von Innenverteidiger Robert Ivanov hatte Thorir Helgason plötzlich Platz. Und den wusste der Isländer zu nutzen. Im richtigen Moment setzte er Philippe im Strafraum ein. Der Franzose besorgte per Lupfer den Anschlusstreffer (57.).

    Die Eintracht riskierte nun mehr. Das musste sie freilich auch. Aus dem Schneider war sie schließlich nicht. Dadurch öffneten sich für den „Club“ auch Räume. Robert Ivanov klärte in höchster Not vor Wekesser (63.). Der war am zweiten Pfosten einschussbereit. Und ein weiterer Nackenschlag hätte die Braunschweiger wohl K.o. gesetzt.

    Eintracht Braunschweig empfängt Hansa Rostock

    Und dann ging Scherning endgültig All-in. In der Schlussphase brachte er noch Florian Krüger und Hampus Findell für Rittmüller und Decarli und löste dafür die Dreierkette auf. All das half nichts mehr. Abgesehen von einem mittelmäßig gefährlichen Fernschuss Helgasons kam nicht mehr viel, was die Nürnberger in Bedrängnis brachte. Die Hypothek aus der ersten Hälfte – sie war einfach zu groß.

    Eins ist haben die Blau-Gelben seit dem Trainerwechsel bislang unter Beweis gestellt: Sie lassen sich von Rückschlägen nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Dieses Attribut ist wichtig – vor allem mit Blick auf die nächste Aufgabe. Denn am kommenden Spieltag kann die Eintracht einen wichtigen Schritt in Richtung Liga-Verbleib gehen. Dann ist am Freitag (18.30 Uhr) mit Hansa Rostock ein direkter Konkurrent zu Gast im Eintracht-Stadion.

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