Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Klub-Ikone steht nicht gern in der ersten Reihe. Wenn er doch mal ins Rampenlicht rückt, dann hören alle zu.

Er selbst meidet das Rampenlicht. Christian „Bussi“ Skolik bleibt lieber im Hintergrund. Er nimmt sich selbst nicht so wichtig. Unter den Fans von Eintracht Braunschweig ist er trotzdem eine Legende – oder vielleicht sogar gerade deshalb. Bescheidenheit wird honoriert. Besonders dann, wenn dennoch spürbar ist, wie tief die Verbindung zum eigenen Klub ist. Die Anhängerschaft hat dafür feine Antennen.

Christian „Bussi“ Skolik wird 64

Am Freitag, 23. Februar, feiert „Bussi“ seinen 64. Geburtstag. Mehr als ein Drittel seines Lebens widmete er schon der Eintracht. Seit dem Jahr 2001 ist Skolik dabei. Sein Aufgabenbereich: Bus fahren, Wäsche waschen, Trainingsutensilien vorbereiten, und, und, und. Eigentlich macht er alles, was so anfällt. Er ist das so berühmte Mädchen für alles.

Und die Fans erkennen ihn als einen der ihren. Für einen Plausch ist er immer zu haben. Dabei muss es längst nicht um Fußball gehen. Diese Erfahrung ist übrigens auch aus journalistischer Perspektive zu bestätigen. Im Trainingslager zum Beispiel tut‘s gut, zwischen Tastatur, Interviews und Trainingseindrücken mal ein bisschen Zerstreuung zu erlangen. Gespräche mit „Bussi“ und seinem Kollegen Berti Schliwa kommen da gelegen. Da wird‘s dann auch mal flapsig – fast, als würde man mit alten Bekannten quatschen.

Schon seit 2001 ist Christian „Bussi“ Skolik bei Eintracht Braunschweig.
Schon seit 2001 ist Christian „Bussi“ Skolik bei Eintracht Braunschweig. © oh

Ikone von Eintracht Braunschweig ergreift selten das Wort

Böse sein kann ihm eigentlich niemand. Das konnte auch Michael Schiele nicht. Auch nicht, als „Bussi“ dem Ex-Coach bei der Aufstiegsfeier im Sommer 2022 eine missglückte Bierdusche verpasste. Skolik hatte wohl die Sprungkraft Schieles auf der Empore des Eintracht-Stadions falsch eingeschätzt – und der Bierkrug zerschellte an dessen Schädel.

Das kann ja mal passieren. Skolik gerät nicht einfach aus der Ruhe. Er kann aber auch deutlich werden. Manchmal wird‘s auch ihm zu viel. Im Jahr 2021 zum Beispiel. Als damals nach der desolaten 1:2-Niederlage gegen Würzburg in weite Ferne gerückt war, reichte es „Bussi“. In einem emotionalen Video aus dem Quarantäne-Hotel der Löwen im Bürgerpark machte er sich stark gegen die Beleidigungen und Häme, die einige Fans über die Eintracht-Profis auskübelten.

Schon oft ist Christian „Bussi“ Skolik mit Eintracht Braunschweig ab- und aufgestiegen.
Schon oft ist Christian „Bussi“ Skolik mit Eintracht Braunschweig ab- und aufgestiegen. © BZ | Susanne Hübner, Susanne Huebner /Fotoagentur Hübner

„Bussi“ lobt die Eintracht-Fans

Auch nach dem Klassenerhalt am Ende der Vorsaison ergriff er das Wort. Und auch da äußerte in seiner Rede vor dem Eintracht-Stadion Kritik an den „Scheiß Heckenschützen“ im Netz – platzierte aber auch lobende Worte. „Wir haben das geschafft, weil wir eine geile Mannschaft haben, weil wir ein geiles Trainerteam haben und weil wir alle eng zusammenhalten. Und nicht zuletzt, weil ihr immer hinter uns gestanden habt. Wir hatten wirklich schlechte Phasen, uns sind Spieler weggebrochen, wir sind auf der letzten Rille gelaufen – und ihr habt nicht gepfiffen, ihr habt zu uns gehalten. Und deswegen haben wir es letztendlich geschafft. Mit den Spielern, mit dem Staff, mit dem Trainerteam, wir alle zusammen haben das geschafft – mit euch. Dankeschön“, sagte Skolik damals in Richtung der Eintracht-Fans.

Ob und wann er sich an die Öffentlichkeit wendet, entscheidet der nun 64-Jährige mit Bedacht. Wenn er den Mund aufmacht, dann aber hören die Fans zu. Seines Status innerhalb der Eintracht-Familie ist er sich sicher bewusst. Ganz selten nutzt er ihn – aber nie nutzt er ihn aus.

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