Braunschweig. Die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen zeigt sich in einer Mitteilung „entsetzt“ über einen Kommentar der Braunschweiger Zeitung.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert den Kommentar „Fan-Unruhen: Polizei muss auch vor eigener Haustür kehren“ von Lars Rücker aus der Braunschweiger Zeitung vom Sonntag, 3. Dezember. Die „hochprofessionelle Arbeit der niedersächsischen Polizei“ werde diskreditiert und Polizistinnen und Polizisten vorgeworfen, die Konfrontation im Stadion direkt zu suchen und damit für die Ausschreitungen mitverantwortlich zu sein, heißt es in einem Statement von Montagabend.

In dem Kommentar unseres Redakteurs heißt es: „Wer viel bei Fußballspielen unterwegs ist, bekommt mit, wie Beamte es im Schutze der Anonymität genießen, ihre Macht auch gegenüber friedlichen Fans und neutral gekleideten Zuschauern auszuspielen.“ Rücker kritisiert in dem Kommentar, dass die Polizei, wenn sie Pfefferspray und Wasserwerfer einsetze, regelmäßig auch Unschuldige verletze. Dies trage nicht zur Deeskalation in Stadien bei. Dabei bezog er sich unter anderem auf den vielseits kritisierten Polizeieinsatz beim Zweitliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und Hannover 96 am 10. November. Die Debatte flammte in Braunschweig am Wochenende auf, als Fans ein Banner mit dem Text „All Cops are Bastards“ hochhielten. Die Polizei hat hierzu Ermittlungen aufgenommen.

Nur wenige Fans würden Gewalterfahrungen mit der Polizei machen

Die Gewerkschaft argumentiert, dass nur „die allerwenigsten“ Fans Gewalterfahrungen mit der Polizei machen würden. Zudem empfindet sie Rückers Hinweis als untragbar, dass „Schwarze Schafe“ unter den Polizisten anonym unangemessen Gewalt ausüben würden. Denn: Immerhin könnten Kollegen sich untereinander identifizieren.

Zudem bestreitet die Gewerkschaft, dass auch vonseiten der Polizei im Stadion die Konfrontation gesucht werde, sondern sieht die Aggression ausschließlich aufseiten der Fans. Die Polizei müsse friedliche Fans vor „Krawallmachern“ schützen.

Die gesamte Mitteilung der GdP lesen Sie hier.