Braunschweig. Nach nur elf Spielen im Amt wechselt der Fußball-Zweitligist den Trainer. Interimsmäßig übernimmt Marc Pfitzner – auch für das Derby gegen Hannover.

Nach nur wenigen Monaten ist das Kapitel Jens Härtel bei Eintracht Braunschweig beendet. Was zunächst unsere Zeitung vermeldet hatte, ist seit Montagmittag offiziell: Der Fußball-Zweitligist trennt sich von dem 54-Jährigen und dessen Co-Trainer Ronny Thielemann. Fußball-Lehrer Härtel hatte nach der 0:3-Niederlage bei der SV Elversberg am Sky-Mikrofon gesagt: „Wenn es einer besser kann, dann soll er es machen.“

Diese Signale haben die Entscheidungsträger des wankenden Traditionsklubs nun offenbar aufgegriffen. Der Aufsichtsrat hatte schon am Wochenende getagt. Zunächst ohne Ergebnis. Härtel geht mit einer katastrophalen Bilanz von elf Pflichtspielen, nur einem Sieg und zwei Remis in die Geschichte der Blau-Gelben ein. Aus den vergangenen acht Partien holten die Blau-Gelben nur zwei Punkte. Seinen einzigen Sieg holte Härtel Ende August gegen Schalke 04.

Eintracht Braunschweigs Tiefpunkt in Elversberg

Der gebürtige Rochlitzer hatte in den vergangenen Wochen auf den „Ketchupflaschen-Effekt“ gesetzt. Die Mannschaft, so kann man es übersetzen, müsse sich nur noch für ihren großen Aufwand belohnen. Das trat nicht ein. Vielmehr lieferte die Eintracht im Saarland eines der schwächsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte.

„Es hat sich in den Gesprächen herauskristallisiert, dass Jens Härtel von seiner Herangehensweise, seiner inhaltlichen Arbeit und sportlichen Ausrichtung sehr gut zu uns passt. Er bringt die Erfahrung und die nötige Klarheit an der Seitenlinie mit, um uns sportlich weiterzuentwickeln. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und werden damit direkt loslegen“, hatte Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann zu Härtels Vorstellung am 11. Juni gesagt. Nur etwas mehr als vier Monate später steht Eintracht abermals vor einem Neuanfang.

Marc Pfitzner soll für Jens Härtel übernehmen

Für Härtel rückt Eintracht-Legende Marc Pfitzner von der U23 in die erste Mannschaft vor – zumindest kurzzeitig. Der Ex-Profi genießt intern einen hohen Stellenwert, auch die Fans dürften mit der Lösung zufrieden sein. Pfitzner übernimmt den Trainerstuhl für das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf (Freitag, 27. Oktober 2023, 18.30 Uhr) und das Derby bei Hannover 96 (Sonntag, 5. November 2023, 13.30). Peter Vollmann, Benjamin Kessel und Dennis Kruppke suchen derweil einen neuen Trainer.