Braunschweig. Der Trainer des Fußball-Zweitligisten erwartet von jedem Spieler eine andere Offensivleistung zum Auftakt gegen Kiel. Ivanov fehlt weiter.

Am Freitag, zwei Tage vor dem Spiel beim 1. FC Magdeburg, trabte Robert Ivanov zumindest schon wieder um den Platz. Dass der Innenverteidiger von Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig am Sonntag (13.30 Uhr) auflaufen kann, schließt Cheftrainer Jens Härtel aber quasi aus. „Er wird das komplette Wochenende nutzen. Und wir hoffen, dass er nächste Woche Teile des Mannschaftstrainings mitmachen kann. Aber es ist eine kurze Woche zum Pokalspiel. Das könnte verdammt eng werden“, verdeutlicht der 54-Jährige.

Danilo Wiebe fehlt Eintracht Braunschweig im Training

In Training hatte er außerdem auf Danilo Wiebe verzichten müssen – eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund muskulärer Probleme. Ihn erwartet Härtel zurück, genauso wie den nun nicht mehr gesperrten Anton Donkor. Aufgrund der Gelb-Roten Karte von Hasan Kurucay bei der Auftaktniederlage gegen Kiel muss der Coach seine solide funktionierende Defensive wieder umbauen. Doch vor allem im Spiel nach vorne drückte bei den Braunschweigern im ersten Heimspiel der Schuh.

Härtel sagt: „Es gab genug aus dem Spiel gegen Kiel, wo wir andere Lösungen hätten treffen müssen und wo wir Situationen von vornherein kaputt gemacht haben im Spielaufbau oder auch im Übergangsspiel.“ An seiner alten Wirkungsstätte sieht er gegen „eine der spielstärksten Mannschaften der Liga“ vielleicht noch eine schwierigere Aufgabe auf sein Team zukommen als gegen die KSV Holstein.

Härtel will den langen Ball nicht komplett verbieten

Mit einer zahnlosen Offensivleistung wie am vergangenen Sonntag kann die Eintracht im ersten Auswärtsspiel der noch jungen Saison nichts gewinnen. Deswegen betont auch Härtel: „Da müssen alle einen Schritt nach vorne gehen – und das haben wir der Mannschaft auch klar so mitgegeben.“ Vor wenigen Tagen strahlten allenfalls die Kopfbälle von Anthony Ujah Gefahr aus, doch zu viele Akteure scheuten das Risiko und verdingten sich mit Quer- und Rückpässen. So wird es schwer.

Deswegen will Eintrachts Trainer auch keinen bestimmten Mannschaftsteil in die Pflicht nehmen, wenn es um das Initiieren von Torchancen geht. „Ich erwarte das von allen. Ich kann ja nicht sagen, dass ich es nur von den Stürmern brauche. Die müssen den Ball ja auch erst einmal in den Fuß bekommen. Und dafür gibt es die Mittelfeld- und Abwehrspieler“, so Härtel.

Das kann nicht nur mit langen Bällen funktionieren, „aber natürlich wird das auch ein Mittel sein, um das Magdeburger Pressing zu überspielen. Wir werden den nicht komplett verbieten“. Die 3000 mitreisenden Fans der Braunschweiger werden eine Steigerung erwarten – ebenso wie der Trainer selbst. Er freut sich aber auch „auf eine tolle Nachbarschaftsderby-Atmosphäre“.