Braunschweig. Eintracht Braunschweigs Torhüter Jasmin Fejzic plagt eine Zerrung. Coach Michael Schiele spricht über die Risikoabwägung und Herausforderer Bangsow.

Auch am Donnerstagnachmittag gab Eintracht Braunschweigs Cheftrainer Michael Schiele noch keine Entwarnung in der Personalie Jasmin Fejzic. Der Einsatz des Stammtorhüters im Fußball-Drittliga-Spiel gegen den SC Freiburg II (Samstag, 14 Uhr) wackelt bedenklich.

Fejzic hatte sich beim 2:2 gegen den TSV 1860 München am vergangenen Sonntag eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. In der Endphase des Spiels behinderte ihn die Verletzung gar so sehr, dass Verteidiger Philipp Strompf, der nach Brian Behrendts Gelb-Rot-Sperre wohl in die Startelf rotieren wird, die Abschläge für ihn ausführte.

Jasmin Fejzic ist Eintracht Braunschweigs großer Rückhalt in der 3. Liga

Am Mittwoch war der hünenhafte Bosnier wieder ins Training eingestiegen. „Jasi macht ganz leichte Einheiten für sich. Er wird Morgen auch auf dem Trainingsplatz stehen. Dann schauen wir, ob es Samstag geht“, sagt Schiele eher vorsichtig. Der Ausfall des Mannschaftskapitäns würde den Defensivverbund der Löwen gewiss schwächen. Der 1,97-Meter-Mann ist mit elf Spielen ohne Gegentor ein Garant für die bisher ansprechende Saison der Eintracht. Doch auch als Lautsprecher, Wachrüttler und Organisator geht der routinierte Schlussmann voran. Auf all die Erfahrung des Publikumslieblings setzt nun auch Schiele bei der Risikoabwägung. „Mit seinen 35 Jahren weiß er, wie es nach dem Training bei ihm aussieht. Das wird der Belastungstest. Ich bin sehr zuversichtlich. Wenn es gut geht, wird er auch spielen“, so der Braunschweiger Coach.

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Gleichwohl wappnen sich sich Blau-Gelben für den Fall, dass es für ihren Führungsspieler nicht für einen Einsatz reicht. Das Risiko, eine längerfristige Verletzung Fejzics in Kauf zu nehmen, wäre angesichts der nahenden Crunchtime in Liga 3 zu groß. Ersatzmann Yannik Bangsow steht bereit. „Wir haben ihn darauf vorbereitet, er bereitet sich auch darauf vor“, erklärt Schiele, auf den der gebürtige Berliner Bangsow einen sehr guten Eindruck macht. „Er ist klar im Kopf, hält die Bälle und kann Fußball spielen. Er ist auf der Linie gut und im Rauskommen beim Eins-gegen-eins und bringt eine gewisse Dynamik in seinem Torwartspiel mit“, fasst der 43-Jährige die Vorzüge des Fejzic-Herausforderers zusammen.

Yannik Bangsow hat bei Eintracht Braunschweig Fortschritte gemacht

Allein die Pflichtspiel-Erfahrung fehlt dem 1,92 Meter großen Torhüter, der einst aus der Jugend von RB Leipzig zur Eintracht gewechselt war und seit mehreren Jahren dem Profikader angehört. Eine Partie, ein Remis 2019 in Münster, steht für Bangsow im Trikot mit dem roten Löwen auf der Brust in der 3. Liga zu Buche. Bei seiner Leihstation bei Viktoria Köln kamen in der vergangenen Saison zwei hinzu. „Wenn er in einem Punktspiel aufläuft, er hat nur die Testspiele für uns gemacht, dann ist natürlich auch Nervosität dabei“, weiß Schiele, der aber im Hinblick auf einen möglichen Einsatz seiner Nummer 2 ganz klar betont: „Ich würde mir auch keine Sorgen machen.“

Das liegt darin begründet, dass Bangsow, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, unter dem neuen Torwarttrainer Manfred „Moppes“ Petz erhebliche Fortschritte gemacht hat. Die fehlende Erfahrung ist ohne regelmäßige Einsätze auf hohem Niveau aber nicht einfach wettzumachen. Insofern nimmt Schiele auch alle Nebenleute in die Pflicht: „Da müsste die Mannschaft ihn mittragen. Dann würde er seine guten Aktionen haben, an denen er sich hochziehen kann.“

Doch Plan A bleibt ganz klar, mit Fejzic ins Spiel gegen die Freiburger U23 zu gehen.