Wolfsburg. . VfL-Trainer Stephan Lerch hat im Spiel bei Werder Bremen fast die Qual der Wahl – und will verlustpunktfrei durch die nächsten Wochen kommen.

Fast 14 Tage ist es her, dass der VfL mit einem furiosen 6:0 über den vermeintlich stärksten Rivalen Bayern München im Frauenfußball aufhorchen ließ. Mit dem Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen kehrt der Alltag nach Wolfsburg zurück – unbedingt leichter wird die Aufgabe aber nicht.

„Das war super und auch nicht alltäglich“, blickte VfL-Coach Stephan Lerch auf der Pressekonferenz noch einmal kurz auf die Galavorstellung zurück. Doch dann legte er den Fokus gleich auf die anstehenden Aufgaben: „Das Spiel ist kein Thema mehr. Unsere Spielerinnen wissen das einzuordnen und waren gleich beim ersten gemeinsamen Training am Donnerstag wieder mit Ehrgeiz und Dynamik dabei.“ Für seinen VfL geht es jetzt darum, so Lerch, „in der Champions League weiterzukommen und in der Bundesliga verlustpunktfrei durchzukommen“.

Die eine oder andere Spielerin könnte nach der Abstellungsphase für die Nationalteams eine Auszeit bekommen. Alexandra Popp beispielsweise, die sich nach dem Länderspiel mit Deutschland eine schwere Erkältung zuzog und erst am Freitag wieder mit dem Team trainieren sollte. Für Lena Goeßling kommt ein Einsatz noch zu früh, Katharina Baunach steckt noch mitten in der Reha. Bekommt vielleicht Pia-Sophie Wolter gegen ihren Ex-Klub eine Chance? Ihr Coach sagt: „Aufgrund der Tatsache, dass wir keine großen Blessuren haben, lasse ich mir alles offen. Den Kader lege ich am Samstag fest. Fakt ist aber auch, dass Pia gut trainiert und gearbeitet hat. Sie nimmt eine tolle Entwicklung, deswegen habe ich sie auf dem Zettel.“

Nur in einem Punkt legte sich der Trainer fest: Mary Earps, Nummer 2 hinter Torfrau Almuth Schult, sammelt Spielpraxis in der Zweitliga-Mannschaft, Eigengewächs Melina Loeck fährt dafür mit nach Bremen.

Lerch nimmt den nächsten Gegner natürlich ernst. Vor allem das knappe 3:2 zu Hause vor etwa einem Jahr war seinem Team eine Lehre. „Damals war es ein heißer Tanz. Wir haben daraus mitgenommen, dass wir keine Minute nachlassen dürfen.“ Er rechnet mit einem Spiel, in dem sich Werder ganz weit zurückfallen lässt, das eigene Tor verteidigt und versucht, durch Konter den Lucky Punch gegen den Doublesieger zu landen. „Das wird in den nächsten Wochen häufiger der Fall sein“, so der Wolfsburger Coach, der weiter sagt: „Wenn wir das Tempo von der ersten Minute an hochhalten, wird Bremen Probleme haben, das über 90 Minuten zu kompensieren. Wir müssen geduldig sein, aber auch viel investieren. Es wird ein ganz anderes Spiel als gegen Bayern.“