Goslar. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und der Landkreis Goslar finanzieren das Projekt. Mitte 2022 soll er fertig sein.

Mit einer Summe von 29.000 Euro unterstützt die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU) die Errichtung eines neuen Naturlehrpfades im Landkreis Goslar. Weitere 30.000 Euro steuert die Verwaltung auf Beschluss des Kreistages bei. Das teilt der Landkreis mit.

Entstehen soll der Lehrpfad im Landschaftsschutzgebiet Salzgitterscher Höhenzug. Neben Informationstafeln sollen an markanten Orten so genannte Erlebnisstationen gebaut werden.

„Die Landschaft, die überwiegend als FFH-Gebiet geschützt ist,“ wird Rainer Schlicht vom Landkreis Goslar zitiert, „soll so besser erlebbar gemacht werden. Dabei soll der Pfad nicht nur einen Beitrag zur Naherholung und gegebenenfalls des sanften Tourismus leisten, sondern natürlich steht auch die Umweltbildung im Fokus der Überlegungen. Vor allem die junge Generation soll für die Natur begeistert werden. Selbstverständlich wird immer dort, wo es möglich ist, an Menschen mit einem Handicap gedacht, so dass auch hier ein Besuch möglich sein wird.“

„Der Höhenzug ist eine Besonderheit und ausgesprochen schutzwürdig“

Die pädagogische Zielsetzung unterstreicht auch Karsten Behr, Geschäftsführer der NBU in der Pressemitteilung: „Sowohl die geologischen Prozesse als auch die Nutzung des Gebiets mit ihren Bodenschätzen haben das heutige Landschaftsbild geprägt und geschaffen. Aus unserer Sicht ist es daher sinnvoll, die Besucherinnen und Besucher gezielt auf diese Besonderheiten hinzuweisen und für die Einzigartigkeit zu sensibilisieren.“

Der südliche Teil des Salzgitterschen Höhenzugs liegt am Nordrand des Landkreises Goslar und grenzt an das Gebiet der Stadt Salzgitter, wo sich der Waldrücken fortsetzt. Der Höhenzug sei aus Sicht des Naturschutzes als auch der Geologie und der Landeskunde eine Besonderheit und ausgesprochen schutzwürdig, so der Landkreis: „Landnutzungsformen wie die Mittelwaldwirtschaft und die beweideten Kalkhalbtrockenrasen haben den bestehenden Artenreichtum gefördert und diese einzigartige Landschaft erschaffen. Anteil am Erscheinungsbild hat ferner der Bergbau.“

Beschilderungen und vier interaktive Naturerlebnis-Stationen sind geplant

Träger des Lehrpfad-Projektes ist der Landkreis Goslar. Für die Umsetzung zeichnen der Verein Natur- und Umwelthilfe Goslar, die Kreisgruppe Goslar des Naturschutzbundes NABU sowie die Niedersächsischen Landesforsten (Forstamt Liebenburg) verantwortlich. Der ehrgeizige Zeitplan sieht eine Fertigstellung des Projektes bis zum 30. Juni 2022 vor.

Die vier Partner begleiten das Projekt fachlich, unterstützen die Umsetzung von Einzelmaßnahmen praktisch und übernehmen als Eigentümer Mitverantwortung für den langfristigen Bestand des Lehrpfades. Das Projekt wird von einem gemeinsamen Arbeitskreis begleitet- Ferner ist eine Kooperation mit dem Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen angedacht.

Welche Maßnahmen sind geplant?

• Zehn Informationstafeln inklusive QR-Codes an Pfählen sollen inhaltlich entworfen und an markanten Stellen aufgestellt werden, so soll mindestens eine in der Nähe des Vereinsheims der Natur- und Umwelthilfe Goslar und des Artenschutzturms im Bereich der ehemaligen Grube Fortuna installiert werden, weil dort auch der Einstieg für Führungen geplant ist.

• Bau von vier interaktiven Naturerlebnis-Stationen. Zum Beispiel soll eine Station der Beobachtung einer regelmäßigen Uhu-Brut im Bereich des Artenschutzturms dienen (Livecam, Spektiv).

• Kommunikationsmittel (Flyer, Wanderkarten mit Informationen, Abreißkalender, Gestaltung einer Homepage).