Sehlde. Eine alte Telefonzelle an der Sehlder Schulstraße birgt Romane, Sach- und Kinderbücher. Und die gute Nachricht: Die Grundschüler lesen wieder mehr.

Eine gute Idee fand in diesen Tagen einen gelungenen Abschluss: Schon lange regte sich im Ort Sehlde der Wunsch nach einem Bücherschrank. Einen jener Schränke, bei dem kostenlos Bücher getauscht werden können. Ein Ort, wo sich Bücherwürmer und Leseratten aller Altersstufen mit neuem Lesestoff versorgen können. Gunther Dieckmann war es, der den Stein für „mehr Lesestoff“ ins Rollen brachte.

Bekamen der Ortsrat und damit auch die Dorfgemeinschaft auf unbürokratischem Weg die ehemalige Telefonzelle von einem Sehlder Bürger geschenkt, war auch die Frage nach dem Standort schnell geklärt.

Platz in der Dorfmitte

„Die Bücherzelle musste einen zentralen Platz hier in der Dorfmitte bekommen. Hier ist der Weg zur Schule und man kann auch prima mit dem Auto anhalten“, erklärte Bürgermeister Reinhard Päsler. Ein auch diskutierter Standort am Kinderspielplatz wurde als zu abgelegen verworfen.

Per E-Mail und in direkter Ansprache wurden die Einwohnerinnen und Einwohner von Sehlde um Bücherspenden gebeten – und so konnten pünktlich zur Eröffnung die ersten Wäschekörbe mit gut erhaltenen Lesestoff in die Bücherzelle eingestellt werden.

Es gibt eine Lesepatin

Ratsfrau Regina Scheuvens erklärte sich bereit, das Amt der Bücherschrank- und Lesepatin zu übernehmen. Wer zu Hause Bücher hat, die er gerne spenden möchte, kann sich direkt an sie oder auch an Bürgermeister Reinhard Päsler wenden.

Alles andere ist dann denkbar einfach: Die Bücherzelle ist jederzeit zugänglich. Die Bücher können kostenlos ausgeliehen werden. Wer ein Buch toll findet und es nun gern behalten möchte, stellt einfach ein anderes Buch in den Bücherschrank zurück. Es wird gebeten, die Bücherzelle nicht zu beschmutzen oder dort seinen Müll abzuladen.

Insbesondere Jungen sind interessiert

Generell erfreut sich das Lesen wieder bei Kindern einer zunehmenden Beliebtheit, betonte Regina Scheuvens als Schulleiterin der Grundschule Othfresen. „Gerade Jungen greifen in dieser Zeit vermehrt zum Buch“, schilderte sie ihre Beobachtungen aus dem Schulalltag.