Salzgitter-Bad. 17 Rösser lieferte die Viehhandlung Fricke an den Athener Königshof. Für wen das Unternehmen 300 Hasen organisierte, lesen Sie hier.

An einem Freitagabend im Oktober 1958 sorgten 17 stattliche Reitpferde für großes Aufsehen in der Altstadt von Salzgitter-Bad. Die Vieh- und Pferdehandlung Fricke hatte vom Königshof in Athen den Auftrag erhalten, 10 Schimmel und 7 Füchse für die königliche Garde zu beschaffen. Um die gewünschten Pferde aufzutreiben, mussten damals etwa 300 Pferde in ganz Niedersachsen besichtigt werden. Es handelte sich durchweg um vier- bis siebenjährige Hannoveraner und Holsteiner. Die Viehhandlung in Salzgitter-Bad erhielt den Auftrag vor der amerikanischen, ungarischen und jugoslawischen Konkurrenz.

Die Reise dauerte für die Pferde zehn Tage

Wie der Zufall es wollte, fand der Pferdeauftrieb am „Tag des Pferdes“ statt, der in der Bundesrepublik zeitgleich begangen wurde. Der Zug begann auf dem Hof der Firma Fricke an der Bergstraße und führte durch die Worthstraße, dann quer durch die Altstadt, über den Schützenplatz, passierte die Unterführung an der Breslauer Straße und führte bis zum Güterbahnhof, wo bereits drei Waggons für den Transport der edlen Tiere nach Athen vorbereitet waren. Gut versorgt und mit einer Aufsicht wurden die Pferde unverzüglich auf die zehntägige Reise geschickt.

Unter den edlen Tieren befanden sich auch zwei 1,85 Meter große Schimmel, die für König Paul persönlich bestimmt waren. Gerade einmal fünf Monate später erhielt die Firma Fricke einen Anschlussauftrag aus Griechenland. Benötigt wurden nun neun Pferde für das Kavallerie-Schwadron der Königlichen Garde.

Griechische Veterinäroffiziere nahmen die Pferde ab

Die Abnahme der Pferde wurde diesmal nicht erst am Bestimmungsort, sondern direkt in Salzgitter-Bad vorgenommen. Zu diesem Zweck waren zwei griechische Veterinäroffiziere nach Salzgitter gekommen.

Im Februar 1962 erhielt die Viehhandlung Paul Fricke dann einen weiteren Auftrag aus Griechenland über fünf Reitpferde. Diese Tiere waren nun für die Prinzessin Sophie als Hochzeitsgeschenk bestimmt.

Übrigens: Ein anderer interessanter Auftrag für die Firma Fricke war die Lieferung von 300 Hasen für den Tankerkönig Onassis. Die Tiere wurden auf einer Onassis gehörenden Mittelmeerinsel ausgesetzt. Eingefangen wurden die Hasen einst im Raum von Ulm.

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