Gebhardshagen. Im Überschwemmungsgebiet haben mehr als 300 Schüler begonnen, einen Auwald zu pflanzen. Welchen Zweck er erfüllen soll, lesen Sie hier.

Die Stadt Salzgitter hat seit Mittwoch ihren fünften Schulwald. Gemeinsam mit der „Stiftung Zukunft Wald“, einer Stiftung der Niedersächsischen Landesforsten, und der Realschule Gebhardshagen hat sie begonnen, auf einer rund einen Hektar großen, einst landwirtschaftlich genutzten Fläche einen pädagogisch wertvollen Hain für die Heranwachsenden zu errichten. Mehr als 300 Mädchen und Jungen setzten innerhalb von drei Tagen auf dem derzeit überwiegend matschigen Gelände im Überschwemmungsgebiet nahe der Fuhse 3800 Bäume und Sträucher, darunter Stieleichen, Flatterulmen und Schwarzerlen, aber auch Wildäpfel und Wildbirnen. In den nächsten fünf Jahren werde das Areal eher einer Blühwiese ähneln, danach aber zunehmend den Charakter eines Waldes annehmen, versprach Elisabeth Hüsing, Direktorin der Stiftung „Zukunft Wald“.

Ein Vertrag regelt die Rahmenbedingungen des neuen Schulwaldes bei Gebhardshagen

Das Fundament für den Auwald bei Gebhardshagen bildet ein auf die Dauer von 30 Jahren geschlossener Kooperationsvertrag zwischen Kommune und Stiftung. Während dieser Zeit übernimmt die Schule die Verantwortung für den Wald und darf ihn als „grünes Klassenzimmer“ nutzen. „Wir sehen den Schulwald als Chance für die Schüler, Bildung und Klimaschutz in der freien Natur nicht nur zu lernen, sondern auch zu erleben“, sagte Realschulleiterin Sabrina Priebe.

Die Stadt stellt die Flächen für den neuen Schulwald zur Verfügung, die Aufforstung übernehmen die Schüler unter Anleitung der Stiftung, die auch die Kosten übernimmt. Ziel ist es laut Verwaltung, Kinder und Jugendliche verstärkt mit den Themen Natur und Wald und ihrer Bedeutung vor dem Hintergrund des Klimawandels vertraut zu machen. Zugleich diene der Hain dem Umwelt- und Klimaschutz, sagte Michael Buntfusz vom städtischen Fachgebiet Umwelt.

In Salzgitter ist nun bereits der fünfte Schulwald gepflanzt worden

Im Stadtgebiet gibt es Schulwälder bereits etwa in Lebenstedt, Thiede und Salzgitter-Bad. Die Stiftung „Zukunft Wald“ ist 2011 im „Internationalen Jahr der Wälder“ gestartet worden. Das Motto hieß: „Schulwälder gegen Klimawandel – Pflanzt nicht Worte, sondern Bäume – Schulwälder für Generationen.“ Mittlerweile gibt es nach Stiftungsangaben landesweit mehr als 80 Schulwälder und eine Zusammenarbeit mit mehr als 160 pädagogischen Einrichtungen und knapp 70.000 Schülern. Das Ziel ist laut Stiftung, dass Schüler „im eigenen grünen Klassenzimmer forschen, spielen, eigene Aktionen starten und gegen den Klimawandel Bäume pflanzen“.

Der begonnenen Anpflanzung des Auwaldes folgt ein zweiter Teil. Im Herbst wird ein restlicher Bereich im Westen um weitere 1200 Bäume und Sträucher ergänzt. Dann stehen die Pflege, das Warten auf Wachstum und die pädagogische Nutzung auf dem Unterrichtsplan der Schüler.

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