Lebenstedt. Ein Zeichen für Toleranz will der Bildungsträger „Sophia“ beim Salzgitteraner Seefestival setzen. Wie sehr er damit auf Kreativität setzt.

Einen kreativen Schwerpunkt zum Thema Vielfalt, Solidarität und Weltoffenheit will der Bildungsträger „Sophia - Gesellschaft für Kultur“ beim 2. „BraWo“-Seefestival am Freitag und Samstag, 25. und 26. August, auf dem Spiel- und Sportgelände am Westufer des Salzgittersees bieten. Auf diese Weise soll die Wiederauflage seines Interkultur-Festivals 2022 in die Open-air-Party integriert werden.

Party, Spiel und Sport konzentrieren sich dieses Mal auf zwei Orte, die Reppnersche Bucht mit der Salzgitter-AG-Bühne und die Bühne am Sportplatz, an der Freizeitsportanlage am Westufer, wo an beiden Tagen Fußballturniere, aber auch Musik und Unterhaltung stattfinden. Als Teil davon sorgt „Sophia – Gesellschaft für Kultur“ für Völkerverständigung. Mit Musik, Tanz und einem Fußballturnier für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene.

Kreativität war beim Interkultur-Festival 2022 gefragt (Archivfoto).
Kreativität war beim Interkultur-Festival 2022 gefragt (Archivfoto). © Andrea Leifeld | Andrea Leifeld

Erwachsene aus Afrika sind eingebunden

Der Bildungsträger, der 2017 gegründet wurde, engagiert sich in Salzgitter für die Unterstützung geflüchteter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener. Es werden Sprachkurse, Lernförderung und kulturelle Projekte angeboten. Eine Besonderheit bei „Sophia“: Über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) sind junge Erwachsene aus Afrika und arabischen Ländern in die Arbeit mit eingebunden. Gründer Michael Rolke fühlt sich der „ganzheitlichen Förderung junger Menschen“ verpflichtet, die intellektuelle und musisch-künstlerische Angebote gleichermaßen umfassen. Zum anderen ist dies aber auch ein Beitrag zum interkulturellen Verständnis in Salzgitter.

Von Anfang an gab es eine Zusammenarbeit mit einem soziokulturellen Projekt in Tansania. Vor 13 Jahren gründete sich Daressalam, eine freie Organisation, die Mädchen und Jungen, oft aus den Armenvierteln, Unterricht in Musik, Tanz, Akrobatik und Theater vermittelt. Über die Auslandsvermittlung des Bundesfreiwilligendienstes sind seit Gründung von „Sophia“ Tanzlehrer und Akrobaten aus Tansania für ein Jahr als Freiwillige („Bufdis“) bei „Sophia“ tätig. In Kooperationen mit Schulen und Freizeiteinrichtungen bieten sie verschiedene sportliche Aktivitäten an.

Das Entdecken der Natur, gemeinsame Spiele, sportliche und kreative Aktivitäten, meist in den Ferienzeiten, gehören zu den kulturellen Angeboten von „Sophia“. Für jedes Projekt muss ein eigener Förderantrag geschrieben werden, viel Arbeit für Geschäftsführer Michael Rolke. Wie wichtig der Begriff „Heimat Salzgitter“ für den Bildungsträger ist, zeigte sich beim Interkultur-Festival 2022 im Stadtpark. Damals waren dort kurdische Hip-Hop-Tänze, akrobatisches Können aus Sierra Leone und Orchester-Klänge aus der Ukraine zu erleben. Dazu gab es Freundschafts-Fußballspiele mit Jugendlichen verschiedener Nationen.

Das plant „Sophia“ beim Festival

Ähnliche Pläne hat Rolke für das diesjährige Seefestival. So ist am Freitag, 25. August, und am Sonnabend, 26. August, jeweils ab 12 Uhr eine originelle Malaktion geplant. Dann lässt „Sophia“ Papierbahnen in alle Richtungen ausrollen. Auf ihnen können sich zunächst Kinder aus Kitas und Familienzentren mit Pinseln und Farben ausmalen, wie sie den Weg von Einwanderern in die neue Heimat Salzgitter sehen. Anschließend sollen auch die übrigen Festival-Besucher ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Was mit dem Ergebnis geschehen soll, ist noch unklar. Rolke kann sich gut vorstellen, dass Drohnen Bilder der farbenprächtigen Symboltapeten schießen könnten. Zudem können sich Mädchen und Jungen auf Hüpfburgen austoben, die Initiative „Heimat Salzgitter“ bietet an beiden Tagen ein integratives Fußballturnier und am Freitag ab 21.15 Uhr bieten die „Heimat Salzgitter Allstars“ eine temperamentvolle Show mit Gesang, Musik, Tanz und Akrobatik.