Salzgitter/Hannover. Die Liste umfasst mehr als 21.000 Stimmen gegen das Endlager-Vorhaben in Salzgitter. Los ging es per Trecker-Konvoi aus Bleckenstedt.

Verschiedene Umweltorganisationen und weitere Gegner der Pläne, Schacht Konrad in Salzgitter künftig als Atommüll-Endlager zu nutzen, haben am Samstag in Hannover eine 21.013 Unterschriften fassende Liste an Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) übergeben. „Das alte und marode Bergwerk ist für eine Lagerung von Atommüll völlig ungeeignet“, erklärte Silke Westphal vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft (AG) Schacht Konrad. Die Unterschriften und Aktionen der letzten Wochen zeigten, „dass die Forderung nach Aufgabe des Projekts bundesweit von vielen Menschen geteilt wird.“

Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, forderte ebenfalls einen Stopp der Pläne: „Wir erwarten, dass Minister Lies unseren Antrag positiv entscheidet. Wir können aber auf jeden Fall versprechen: Wir geben nicht auf, bis das Projekt Konrad aufgegeben wird.“ Für das ehemalige Eisenerzbergwerk liegt seit 2002 die Genehmigung für Errichtung und Betrieb eines Endlagers vor. Nach dem Umbau sollen schwach- und mittelradioaktive Abfälle dort eingelagert werden.

Schacht Konrad-Gegner: Demonstrationszug durch Hannovers Innenstadt

Der Trecker-Konvoi setzte sich am Samstagmorgen aus Bleckenstedt in Richtung Hannover in Bewegung.
Der Trecker-Konvoi setzte sich am Samstagmorgen aus Bleckenstedt in Richtung Hannover in Bewegung. © AG Schacht Konrad

Das Vorhaben stößt seit jeher auf massive Kritik. Matthias Wilhelm, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine, sagte am Samstag: „Ein Endlager gegen den erklärten Willen der Beschäftigten durchsetzen zu wollen, ist eine komplette Absurdität. Die Kolleginnen und Kollegen werden sich weiterhin wehren – das zeigt auch die große Zahl der Unterschriften aus unseren Betrieben.“ Am Freitag, 17. September, heißt es in einer Pressemitteilung der AG Schacht Konrad, gehe es mit einer „Mobilen Atomaufsicht“ vor Ort weiter.

In Hannover nahmen dieses Mal etwa 150 Menschen an einem Demonstrationszug durch die Innenstadt und der anschließenden Unterschriften-Übergabe teil. Bereits am Morgen war ein Trecker-Konvoi aus Bleckenstedt in Richtung der Landeshauptstadt gestartet.