Salzgitter. In Zeiten von Trump fühle sich die USA nicht mehr für Europas und die deutsche Sicherheit verantwortlich, sagt Sigmar Gabriel im Schloss Salder.

Die machtpolitischen Fesseln sind abgelegt. Er muss nach seinem Ausscheiden aus der Regierungspolitik auch nicht mehr politisch-strategisch denken und taktisch handeln. Sigmar Gabriel ließ aber nie einen Zweifel daran, dass man weiter von ihm hören oder lesen wird. Der frühere Bundesaußenminister hatte in den vergangenen Monaten viel Zeit, ein Buch über die Weltpolitik zu schreiben, das im September erschien. Der Autoren-Debütant stellte sein Werk „Zeitenwende in der Weltpolitik“ am Mittwochabend im Fürstensaal von Schloss Salder vor.

Eingeladen hatte den Goslarer Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel, 120 Gäste aus Politik und Gesellschaft hörten zu. Schnell wurde an diesem Abend klar: Der Christdemokrat Klingebiel und der Sozialdemokrat Gabriel verstehen sich. Sie scherzten gemeinsam, sie duzten sich. Man kennt sich halt, seit Klingebiels Ministerien-Laufbahn in den 1990er-Jahren in Hannover begann, eine Zeit, in der auch Gabriels Aufstieg in der Landespolitik in Bewegung kam. Um es mit den Worten des Oberbürgermeisters zu sagen: „Wir hatten schon einige freundschaftliche Begegnungen bei Bier und Currywurst.“ Eine Steilvorlage für Gabriel, der meinte: „Was uns unterscheidet ist, dass du die Currywürste besser vertragen hast als ich.“