Bülstringen. Während die Eisbrecher nun die Weser eisfrei machen, stecken mehrere Motorboote auf dem Mittellandkanal fest. Mit Hilfe ist vorerst nicht zu rechnen.

Der Mittellandkanal ist jetzt offiziell gesperrt. In Bülstringen, nahe Haldensleben (Landkreis Börde), stecken derzeit fünf Motorschiffe im Eis fest. Es geht keinen Meter mehr voran und vorerst ist nicht mit Hilfe zu rechnen. Denn die Eisbrecher, die sonst auf dem Kanal unterwegs sind, wurden vorsichtshalber auf die Weser abgezogen, um dort vor Wehren Eisschollen zu brechen.

Mit Blick auf die angekündigte Dauerfrostperiode mit bis zu minus 20 Grad, die mehrere Tage anhalten soll, könnten die Eisbrecher den Mittellandkanal voraussichtlich ohnehin nur noch eingeschränkt frei halten.

Käpt'n der "Fighter" liegt im Mittellandkanal-Eis fest

„Ich mache diesen Beruf seit fast 40 Jahren. Für mich ist es das erste Mal, dass der Mittellandkanal gesperrt wird", sagt Jan Boll, Kapitän des "Fighter". Momentan liegt sein Motorschiff - gemeisam mit fünf anderen Schiffen - in Bülstringen im Eis fest.

Es waren nur noch 500 Meter bis zum Zwischenziel, aber ein weiterkommen ist einfach nicht mehr möglich. „Das Eis was jetzt im Kanal ist, ist schon sehr mächtig. Da muss man nicht noch drin herumfahren. Da macht man mehr kaputt als gut tut. Eis findet immer eine Stelle die zu dünn ist und dann gehen die Probleme los", so der erfahrene Binnenschiffer.

Der Mittellandkanal ist mit gut 320 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Er zweigt westlich von Osnabrück (Niedersachsen) aus dem Dortmund-Ems-Kanal ab und mündet in Hohenwarte bei Magdeburg. Dabei durchquert er auch im Norden das Gebiet Nordrhein-Westfalens.