Hannover. Volkswagen-Stiftung und Land Niedersachsen fördern insbesondere Forschung in den Bereichen Energie und Klimawandel.

Wissenschaftliche Einrichtungen in Niedersachsen erhalten in diesem Jahr 157,1 Millionen Euro aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der Volkswagen-Stiftung. Das hat das Kuratorium der Stiftung auf Vorschlag des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur entschieden, teilt das Ministerium mit.

Vor allem sollen Aktivitäten in den Bereichen Energieforschung und Klimawandel ausgebaut werden. Die Mittel fließen unter anderem in die Forschung zur Kreislaufproduktion von Batterien, in ein neues Institut mit dem Schwerpunkt auf Systemtechnik zukünftiger Mobilität sowie in die Erforschung von Abwehrschwächen gegenüber Infektionserregern.

Mit etwas mehr als der Hälfte der nun bewilligten Mittel – rund 80,5 Millionen – werden neue Vorhaben angestoßen. Die andere Hälfte – rund 76,6 Millionen – werden in laufende Projekte investiert.

Es gibt Geld für die Medizinische Hochschule Hannover

Im Bereich „Forschungsverbünde und -schwerpunkte“ werden laufende Vorhaben mit 7,2 Millionen unterstützt und neue Projekte mit 25,4 Millionen: darunter das Exzellenzcluster Resist an der Medizinischen Hochschule Hannover sowie die Windenergieforschung an der Leibniz Universität Hannover und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Im Bereich „Neue Forschungsgebiete“ stehen 23,7 Millionen Euro für neue Vorhaben bereit. Davon gehen 7,5 Millionen an das Batterieforschungscluster in Braunschweig sowie 10 Millionen nach Oldenburg, um das neu gegründete DLR-Institut „Systems Engineering für zukünftige Mobilität“ zu etablieren.

Forscher sollen an Niedersachsen gebunden werden

Für „Programme und Ausschreibungen“ hat das Kuratorium 14,2 Millionen an neuen Mitteln bewilligt, weitere 33 Millionen werden in bereits laufende Ausschreibungen investiert. In „Holen & Halten“, ein Programm für die langfristige Bindung herausragender Forscherinnen und Forscher an den Standort Niedersachsen, fließen ca. 17,2 Millionen in neue und 3,5 Millionen in bereits laufende Verfahren.

Björn Thümler, niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur sowie Kuratoriumsvorsitzender, wird in der Mitteilung zitiert: „Ich freue mich, dass wir jetzt mit mehr als 157 Millionen Euro so viel wie noch nie für neue und laufende Maßnahmen in die niedersächsische Wissenschaftslandschaft investieren und wichtige Impulse setzen können. Das bedeutet für unsere Wissenschaftseinrichtungen eine nachhaltige Stärkung und ist in der aktuellen Situation ein wichtiges Signal.“

Antworten auf Zukunftsfragen

Georg Schütte, Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung, wird so zitiert: „Ob die nachhaltige Batterieproduktion, autonome Mobilität oder das Verständnis von Infektionskrankheiten ‒ die Projekte spiegeln zentrale Herausforderungen der Gegenwart wider. Die Mittel unterstützen die Forschungseinrichtungen in Niedersachsen dabei, Antworten auf große Zukunftsfragen zu erarbeiten.“

Weitere Informationen zum Niedersächsischen Vorab unter https://www.volkswagenstiftung.de/vorab

7,5 Millionen für Batteriecluster Braunschweig

Für die Stärkung des Batterieclusters Region Braunschweig gibt die Stiftung 7,5 Millionen Euro. Die Kreislaufproduktion von Batterien und damit die Etablierung geschlossener Material- und Stoffkreisläufe für Batterien auf Basis skalierbarer Produktionstechnologien sei das zentrale Leitthema des Batterieclusters der Region Braunschweig mit der Battery Lab Factory Braunschweig der TU als übergreifender Organisation.

Um die Kreislaufproduktion zu realisieren, sollen insbesondere die Verfahrenstechnik zur Batteriematerialherstellung und -konditionierung, nachhaltige Batteriezellproduktion sowie Recyclingverfahren vorangetrieben werden. Mit den Mitteln aus dem „Vorab“ wolle die TU auch eine Seniorprofessur in der batteriebezogenen Materialwissenschaft sowie ein Graduiertenkolleg zur Kreislaufproduktion von Batterien einrichten.