Braunschweig. Der Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ findet trotz Corona statt. Ende November endet die Anmeldefrist.

Schülerinnen und Schüler haben es nicht leicht in diesem Jahr. Im ersten Corona-Lockdown mussten sie meist zu Hause lernen, mehr oder minder gut digital unterstützt von ihren Lehrern. Im November-Lockdown kann ihnen schnell dasselbe passieren, wenn die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Doch viele Schüler lassen sich nicht entmutigen, sind zusätzlich in Arbeitsgemeinschaften aktiv oder arbeiten allein zu Hause an Themen, die sie interessieren.

Petra Aust (56), Biologie- und Chemielehrerin am Braunschweiger Gymnasium Gaußschule, ist seit 2018 Wettbewerbsleiterin „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ der Region Braunschweig.
Petra Aust (56), Biologie- und Chemielehrerin am Braunschweiger Gymnasium Gaußschule, ist seit 2018 Wettbewerbsleiterin „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ der Region Braunschweig. © Privat

An dieser jungen Forscher wendet sich Petra Aust (56). Die Biologie- und Chemielehrerin am Braunschweiger Gymnasium Gaußschule ist seit 2018 Wettbewerbsleiterin „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ in der Region Braunschweig und hofft, dass sich noch zahlreiche Schüler bis Ende November für den 33. Regionalwettbewerb anmelden.

Wie profitieren die Jugendlichen von der Teilnahme, Frau Aust?

Sie gewinnen Erfahrung bei dem Projekt. Sie lernen viele Gleichgesinnte kennen, es gibt ein Netzwerk. Sie werden zu Veranstaltungen eingeladen. Wenn sie später beispielsweise Medizin studieren wollen, wird eine erfolgreiche Teilnahme auf Landes- oder Bundesebene bei der Studienplatzvergabe angerechnet, Und es gibt zahlreiche Geld- und Sachpreise. Zum Beispiel spendiert einer unserer regionalen Sponsoren eine Stunde im Flugsimulator.

1999 sind Sie Jurorin bei Jugend forscht geworden. Warum engagieren Sie sich seit mehr als 20 Jahren für den Wettbewerb?

Ich finde ihn einfach großartig. Was der schon alles bewegt hat! Mich begeistern die Schüler. Wie sie mit strahlenden Augen von ihrer Arbeit berichten, wofür sie sich interessieren, womit sie sich auseinander setzen. Corona, Klimawandel – sie packen es an.

Es wird einige überraschen, dass der Wettbewerb Anfang nächsten Jahres überhaupt stattfindet. Denn die Teilnehmer sind oft Teams aus Schul-Arbeitsgemeinschaften, die von Fachlehrern unterstützt werden. Das ist corona-bedingt teils nicht möglich.

Klassenübergreifende AGs fallen aus. Aber andere finden statt. Und es können sich auch Schüler anmelden, die allein einem Thema nachgehen. Sie finden bestimmt Beratung durch ihren Fachlehrer. Natürlich können auch die Eltern bei der Anmeldung helfen.

In den Vorjahren haben die Jugend-forscht-Teilnehmer aus unserer Region ihre Projekte stets bei einer Großveranstaltung in der Braunschweiger Landessparkasse vorgestellt. Wie soll das diesmal im Februar 2021 ablaufen?

Der Ablauf ist noch unklar, weil er vom Infektionsgeschehen abhängt, wir planen mehrgleisig. Im schlechtesten Fall reichen die jungen Forscher ihre Ergebnisse schriftlich ein, die Expertenjury liest diese und befragt die Teilnehmer digital. Im schönsten Fall können sie ihre Versuche in der Sparkasse aufbauen und der Jury sowie dem Publikum zeigen – vielleicht über mehrere Tage verteilt.

Information: So meldet ihr euch an

Jugend forscht ist der größte und bekannteste Nachwuchswettbewerb in Deutschland. Deutschlandweit wurde die 56. Wettbewerbsrunde eröffnet. In Braunschweig findet der Regionalwettbewerb Ende Februar 2021 zum 33. Mal statt.

Die Anmeldungen für die Wettbewerbsrunde laufen bis zum 30. November. Es kann danach bis zur Abgabe der schriftlichen Arbeiten am 15. Januar 2021 weiter geforscht werden.

Teilnehmer bis 21 Jahre können ihre Projekte anmelden unter www.jugend-forscht.de. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte Jugend forscht, jüngere ab Klasse 4 in der Juniorensparte Schüler experimentieren.

Für die Anmeldung zum Wettbewerb reicht es zunächst aus, das Forschungsthema festzulegen. Es muss in eines der sieben Jugend-forscht-Fachgebiete passen: Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik sowie Technik.

Ab Februar 2021 finden bundesweit die Regionalwettbewerbe statt. Wer hier gewinnt, tritt im März und April auf Landesebene an. Dort qualifizieren sich die Besten für das 56. Bundesfinale Ende Mai 2021. Auf allen drei Wettbewerbsebenen gibt es Geld- und Sachpreise.