Braunschweig. Auszubildende vom Marienstift gestalten im Projekt „Zukunft Bilden“ eine Multimedia-Reportage und berichten aus ihrem Job-Alltag.

Informationen recherchieren, prüfen, bewerten, diese dann verständlich und interessant für die Öffentlichkeit aufbereiten – das ist Tagesgeschäft von Journalisten. Wie das funktioniert, was daran herausfordert, was es zu beachten gilt – das ist ein Aspekt, den das Bildungsprojekt „Zukunft Bilden“ unserer Zeitung seit nunmehr acht Jahren vermittelt.

Jedes Jahr nehmen mehrere hundert Auszubildende aus der Region teil. Sie kommen aus den verschiedensten Bereichen; sind angehende Fachinformatiker, Immobilien- oder Bankkaufleute, Fachkräfte für Logistik, Schüler für Gesundheits- Kranken- oder Altenpflege. Sie schauen über den Tellerrand der Ausbildung, engagieren sich sozial, beschäftigen sich mit der Zeitung und probieren sich auch selbst in medialer Vermittlung aus.

Erstmals haben nun Teilnehmer in einer mehrtägigen Medienwerkstatt eine eigene Multimedia-Reportage gestaltet und berichten aus ihrem Arbeitsalltag – in Wort, Bild, Ton und Video. Unter dem Arbeitstitel „Alle reden über Pflege, jetzt reden wir“ haben sich 20 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger vom Marienstift in Braunschweig in den vergangenen Wochen nicht nur intensiv mit ihrem Job und was es darüber zu erzählen gibt, auseinandergesetzt, sondern auch mit den Möglichkeiten, die verschiedene Medien für die Vermittlung von Inhalten bieten.

Wie schreibe ich einen verständlichen Text? Was macht ein gutes Foto aus? Wie bekomme ich in einem Interview interessante Antworten? Wie checke ich meine Recherche gegen? Wo finde ich Ansprechpartner? Was muss ich technisch beachten, um eine gut verständliche Tonaufnahme zu bekommen? Wie schneide ich die Videoaufnahmen am Ende auf die richtige Länge?

Den Patienten ihr Essen zu bringen - das ist nur eine der alltäglichen Aufgaben, die Gesundheits- und Krankenpfleger übernehmen. Für eine der angehenden Pflegekräfte des Marienstifts, die bei der Multimediastory mitgearbeitet haben, hat diese Aufgabe zu einer prägenden Begegnung ihrer bisherigen Ausbildungszeit geführt.
Den Patienten ihr Essen zu bringen - das ist nur eine der alltäglichen Aufgaben, die Gesundheits- und Krankenpfleger übernehmen. Für eine der angehenden Pflegekräfte des Marienstifts, die bei der Multimediastory mitgearbeitet haben, hat diese Aufgabe zu einer prägenden Begegnung ihrer bisherigen Ausbildungszeit geführt. © Privat

Mit all diesen Fragen wurden die Auszubildenden in der Medienwerkstatt konfrontiert und konnten das Erlernte dann direkt praktisch umsetzen. Gemeinsam erstellten sie unter Anleitung der Projekt- und Onlineredaktion des BZV Medienhauses einen roten Faden für ihre Multimedia-Reportage; das Drehbuch sozusagen.

In kleinen Gruppen ging es dann ans Recherchieren, Fotografieren, Filmen und Schreiben, um später im zweiten Teil der Werkstatt alle Teilergebnisse zu einem Ganzen zusammenzufügen. „Ich habe viel dazugelernt und ich finde, das Ergebnis sieht sehr gut aus“, sagt Maria-Isabell Schilling im Nachhinein. Und ihre Kollegin Nadine Große ergänzt: „Ich finde es sehr gut, dass wir über die Story zeigen können, was wir in unserem Beruf machen.“ Herausgekommen ist eine nicht nur medial abwechslungsreiche Reise durch den Alltag der angehenden Pflegekräfte; die jungen Auszubildenden gewähren auch inhaltlich viele Einblicke von der Geburtsstation über die Chirurgie und Notaufnahme bis hin zur Palliativpflege und erklären, warum sie ihre Arbeit lieben.

Lehrerin Katja Watzl freut sich über die Entwicklung, die die Azubis während der Medienwerkstatt gezeigt haben. „Es war sehr schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung und Durchhaltevermögen alle bei der Sache waren. Sie konnten auf diese Weise wirklich nachvollziehen, wie viel Aufwand und Gründlichkeit in eine journalistische Arbeit investiert werden muss und in puncto Teamarbeit haben sie jede Menge Erfahrung gesammelt“, sagt sie.