Wolfsburg. Vor 120 Jahren wurde Heinrich Nordhoff in Hildesheim geboren. Er macht aus Volkswagen ein globales Unternehmen.

Die Zöllner auf dem New Yorker Flughafen lachten. Heinrich Nordhoff legte ihnen Ostern 1949 erstmals Fotos und Kataloge des Käfers vor. Als Werbematerial, denn er vertrat Volkswagen. Die Amerikaner schüttelten den Kopf, ein solches Auto werde keine Käufer finden. Als Kunstgrafik durfte der Generaldirektor die Unterlagen mitnehmen. Das kostete 30 US-Dollar Zoll. Daran erinnert der „Spiegel“ in seiner Ausgabe 17/1968. Anekdoten gehören dazu, wenn an einen bedeutenden Mann erinnert wird. Sie machen die Verhältnisse auf einen Blick durchschaubar. Und vermitteln das Selbstverständnis einer Epoche.

Ostern 1949, also noch bevor der Parlamentarische Rat am 23. Mai unser Grundgesetz verabschiedete, waren die Vereinigten Staaten aus westdeutscher Sicht ein Modellstaat, politisch wie wirtschaftlich. Und der am 6. Januar 1899 in Hildesheim geborene Bankierssohn Heinrich Nordhoff hatte für die amerikanische Automobil-Industrie gearbeitet, 16 Jahre General Motors, wo er in Detroit Produktion und Vertrieb kennenlernte.