Salzgitter. Die Beteiligung an den Betriebsratswahlen in Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sank. Die IG Metall wurde erneut stärkste Gewerkschaft.

Die IG Metall ist erneut stärkste Gewerkschaft in den VW-Werken unserer Region. Das haben am Donnerstag die Betriebsratswahlen in Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg gezeigt. Der Stimmenanteil der IG Metall lag in Braunschweig bei 92 Prozent, in Salzgitter bei 93 Prozent (beide 33 von 35 Mandaten) und in Wolfsburg bei 86 Prozent (66 von 75 Mandaten). Die IG Metall in Wolfsburg verlor einen Sitz.

Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) vereinte in Salzgitter sieben, in Braunschweig acht Prozent auf sich und so jeweils zwei Mandate. In Wolfsburg erreichte die CGM mit 4,5 Prozent drei Mandate, die Mitarbeiter-Interessengemeinschaft 18 (MIG 18) mit 7,23 Prozent fünf Mandate. Einzelkandidat Dirk Böse erhielt 2,43 Prozent der Stimmen in Wolfsburg und damit einen Sitz.

Während mit Bernd Osterloh und Uwe Fritsch, beide 61 Jahre alt, die derzeitigen Betriebsratschefs in Wolfsburg und Braunschweig jeweils erneut die Spitzenposition des Betriebsrats besetzen sollen, bekommt das Salzgitteraner VW-Werk einen neuen Betriebsratschef: Dirk Windmüller, bisheriger Stellvertreter, soll erster Vorsitzender werden. Damit löst er Andreas Blechner ab, der das Amt 24 Jahre innehatte. Windmüller ist sich sicher: „Die Belegschaft hat wieder eine starke IG-Metall-Interessenvertretung gewählt, denn der bevorstehende Wandel in die Elektromobilität braucht Sicherheit.“

Der Braunschweiger Fritsch fühlte sich am Donnerstag durch das Wahlergebnis bestätigt: „Angesichts der enormen Herausforderungen und Turbulenzen nach dem Abgasskandal ist das Wahlergebnis ein großer Erfolg“, sagte er. In Wolfsburg hatte Osterloh bereits angekündigt, dass es seine letzte Amtszeit wäre. Gestern sagte er: „Das ist ein sensationell gutes Ergebnis.“ VW-Personal-Chef Karlheinz Blessing gratulierte Osterloh und zeigte sich überzeugt, „dass wir auch künftig gemeinsam viel erreichen können“.

Die Wahlbeteiligung ist in allen Werken im Vergleich zur Wahl im Jahr 2014 gesunken: Am stärksten in Salzgitter mit 6,7 Prozentpunkten auf 70,4 Prozent. Darauf folgt das Braunschweiger Werk mit einer Wahlbeteiligung von 67 Prozent, vier Jahre zuvor waren es noch 73,1 Prozent. In Wolfsburg erreichte die Wahlbeteiligung mit 59,43 Prozent einen Tiefstand, sie sank im Vergleich zu 2014 um 5 Prozentpunkte.

Auf Betriebsratsversammlungen im April und Mai werden die Spitzenkandidaten der IG Metall offiziell gewählt. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre.