Genf. In Genf skizziert VW-Chef Matthias Müller am Vorabend der Eröffnung des Genfer Automobilsalons die Zukunft – ohne Verbrenner.

Autos mit Verbrennungsmotor werden noch lange das Brot- und Butter-Geschäft des VW-Konzerns bleiben. Sie verdienen das Geld für die Investitionen in die Zukunft. Dennoch spielten sie am Montag beim Empfang des Autobauers am Vorabend der Eröffnung des Genfer Automobilsalons nur eine untergeordnete Rolle. Konzernchef Matthias Müller richtete seinen Blick stattdessen weit in die Zukunft – in ein Zeitalter des autonomen Fahrens, digitaler Mobilitätsdienste und natürlich der Elektro-Mobilität.

Schon am Nachmittag schaute Müller kurz in Halle 7 vorbei, um sich die Präsentation des I.D. Vizzion anzuschauen. Mit dieser Studie zeigt die Konzern-Kernmarke VW, wie sie sich das autonome Fahren vorstellt. Der I.D. Vizzion sieht nach wie vor wie ein Auto aus, ganz anders als die vor einem Jahr vorgestellte Konzern-Studie Sedric, die eher an eine Seilbahn-Gondel erinnert.

VW-Vorstand Matthias Müller in Genf

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    Gesteuert wird der I.D. Vizzion nicht vom Fahrer am Lenkrad, er gibt stattdessen sein Reiseziel per Sprachsteuerung ein. Angetrieben wird das Auto von einem E-Motor. Vom Sedric – der Name steht für self driving Car, selbstfahrendes Auto – zeigt VW in Genf eine neue Variante, einen selbstfahrenden Schulbus.

    Wie Müller am Abend ausführte, wird der Konzern bis 2022 mehr als 34 Milliarden Euro in die E-Mobilität, das autonome Fahren, die digitale Vernetzung und in neue Mobilitätsdienste investieren. Der Fokus liege auf Angeboten für Städte. Daraus erklärte sich das Motto des Abends: „Urban Mobility“ – städtische Mobilität. Müller: „Bis 2050 werden fast 70 Prozent der Weltbevölkerung in den großen Metropolen leben.“ Angesichts großer Umweltprobleme würde das Auto von vielen als „wesentlicher Teil“ dieses Problems wahrgenommen. „Wir können und müssen Teil der Lösung sein“, hielt er dagegen. Mit seinen neuen Produkten wolle VW die Mobilität „effizienter, sauberer und menschlicher“ machen.

    Erste Einblicke beim Genfer Autosalon

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    Je nach Region sähen diese Lösungen anders aus: Während die umweltbewusste Bevölkerung in der US-Metropole San Francisco für eine rasche Verbreitung der E-Mobilität sorgen könnte, könnten in der chinesischen Hauptstadt Peking wegen der Verkehrsdichte eigene Straßen für autonome Fahrzeuge gebaut werden. Für ländliche Regionen seien Car-Sharing oder Mobilität auf Abruf mögliche Lösungen.

    Müller forderte einen Zusammenschluss von Politik, Kommunen, Autoindustrie und Digitalwirtschaft, um die Zukunft der Mobilität zu gestalten. „Das geht nur gemeinsam.“ VW unterhalte inzwischen weltweit mehr als 50 Partnerschaften mit Großstädten. Mit Blick auf den ausstehenden Durchbruch der E-Mobilität forderte er einmal mehr den Ausbau der Lade-Infrastruktur. Nur wenn E-Autos schnell und unkompliziert geladen werden könnten, setze sich die Technik durch.