Braunschweig.

Monatelang war Ebola beinahe täglich in den Schlagzeilen, dennoch sind die Menschen in Deutschland nur unzureichend über die Krankheit aufgeklärt. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) hervor, für die rund 1000 Frauen und Männer in Niedersachsen befragt wurden. Nur vier Prozent der Befragten wussten, über welche Wege der Erreger übertragen wird. Fast jeder Dritte hatte Angst vor einer Erkrankung. Etwa die Hälfte sprach sich für eine verpflichtende Impfung gegen das Ebola-Virus aus.

Die Braunschweiger HZI-Forscher plädierten dafür, die Bevölkerung detailliert zu informieren, um Fehleinschätzungen bei künftigen Epidemien zu vermeiden. „Eine Panik hilft beim Ausbruch einer Epidemie niemandem weiter und muss unbedingt vermieden werden, da es sonst zu Überreaktionen kommt, die für den Kampf gegen die Krankheit schädlich sind“, sagte der für die Studie verantwortliche Mediziner Rafael Mikolajczyk. Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation inzwischen mehr als 10 000 Menschen das Leben gekostet. Sie grassiert seit Ende 2013 vor allem in Sierra Leone, Guinea und Liberia. Das Ebola-Virus kann hämorrhagisches - mit Blutungen einhergehendes - Fieber auslösen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Blut und andere Körperflüssigkeiten. dpa