Salzgitter. . In Peine und Salzgitter protestieren 700 Mitarbeiter.

Im Tarifkonflikt der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben tausende Beschäftigte mit Warnstreiks in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen Druck auf die Arbeitgeber gemacht. Insgesamt hätten sich an allen Standorten mehr als 10.000 Stahlarbeiter an den Aktionen beteiligt, teilte die IG Metall mit. Die größten Kundgebungen gab es in Duisburg, Bremen und Bochum.

In Peine legten demnach 300 Beschäftigte der Peiner Träger und Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter für zwei Stunden die Arbeit nieder. Die Arbeitgeberseite müsse „in sämtlichen Punkten noch deutlich nachlegen“, forderte Matthias Wilhelm, erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine. Andernfalls sei man bereit für einen „ordentlichen Warnstreik“, hatte er zuvor bereits vor der Hauptverwaltung der Salzgitter AG gedroht. Dort versammelten sich rund 400 Mitarbeiter zum Protest.

Die Arbeitgeber hatten eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten. Die IG Metall fordert für die etwa 72.000 Stahlkocher 6 Prozent mehr Geld. Besonders umstritten ist die Forderung der Gewerkschaft nach einem Urlaubsgeld von 1800 Euro, das auch in Freizeit umgewandelt werden können soll.

Auch der Verhandlungsführer der Gewerkschafter, der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler, forderte die Arbeitgeber auf, bei der nächsten Verhandlungsrunde am kommenden Samstag ein deutlich besseres Angebot vorzulegen. Die Arbeitgeber betonten ihre Gesprächsbereitschaft. Er sehe „keinen Anlass, den Verhandlungsdruck zu erhöhen“, sagte ihr Verhandlungsführer Andreas Goss der „Rheinischen Post“. Die nächste Runde werde „mehr Klarheit bringen“.