Vechelde. Der Regionalverbandspolitiker Michael Kramer (CDU) setzt sich für dieses Projekt ein, die Gemeinde Vechelde wartet erst die Kostenverteilung ab.

. „Nachbarschaftshilfe“ erhält Vechelde aus der Gemeinde Lengede: Michael Kramer aus Woltwiesche, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in der Verbandsversammlung des Regionalverbands Großraum Braunschweig, setzt sich für den (schnellen) Bau des Radschnellwegs entlang der Bundesstraße 1 zwischen Vechelde und Braunschweig. Allerdings: Vecheldes Bürgermeister Ralf Werner drückt (noch) auf die Euphoriebremse.

Zwar hat bei den im Großraum geplanten vier Radschnellwegen der von Braunschweig nach Wolfsburg offenbar Priorität, wie es auch im Verkehrsausschuss des Regionalverbands geheißen hat. Doch Kramer, Mitglied in dem Ausschuss, meint: „Bevor für fast 19 Millionen Euro – die tatsächliche Kosten dürften wesentlich höher liegen – ein Radschnellweg zwischen Braunschweig über die Gemeinde Lehre nach Wolfsburg gebaut wird, wäre es sinnvoller, erst einmal eine Versuchsstrecke zwischen Vechelde und Braunschweig zu planen.“ Dieser Schnellweg wäre rund 9,4 Kilometer lang und würde rund 5,5 Millionen Euro kosten. „Diese Ausgabe wäre also überschaubar, die Streckenentfernung auch für den Freizeit-Radfahrer realistisch, eine Nutzung zahlreicher Pendler sicher, die Umsetzung kurzfristiger möglich, und die Region gewänne mit einem machbaren Pilotprojekt Erfahrungen, bevor Großinvestitionen wie der Radschnellweg von Braunschweig nach Wolfsburg getätigt würden“, wirbt Kramer für die Verbindung Vechelde-Braunschweig: „In einer Zeit, wo sich zahlreiche Dörfer über einfache normale Radwegeverbindungen freuen würden, dürfte solch ein Prestigeprojekt wie der Schnellweg von Braunschweig nach Wolfsburg schwer zu vermitteln sein.“

Und weiter sagt der Christdemokrat aus Woltwiesche: „Es hat den Anschein, als wenn bestimmte Gruppen beim Radschnellweg Braunschweig-Wolfsburg ihre politischen Vorstellungen durchsetzen wollen. Da die Personal- und Sachkosten für die intensive Planungsphase aus dem Haushalt des Regionalverbands getragen werden sollen, würde aber über die Verbandsumlage auch der Landkreis Peine an diesem Vorzeigeradweg finanziell beteiligt werden.“

Trotz Kramers Unterstützung bleibt Ralf Werner (zunächst) abwartend: Erst möge der Regionalverband klären, wer die Kosten von (geschätzten) 5,5 Millionen Euro trage – da der Radschnellweg von Vechelde nach Braunschweig vor allem an der Bundesstraße 1 entlangführen soll, wäre hier vor allem der Bund gefragt; aber auch die Stadt Braunschweig und die Gemeinde Vechelde hätten zu zahlen – doch wie viel?

Im nächsten Jahr – davon geht Bürgermeister Werner aus – sollte die Kostenverteilung jedoch klar sein, so dass sich dann die Vechelder Kommunalpolitik damit befassen könnte: Ihre Zustimmung zum Radschnellweg wird von der Höhe des Gemeindeanteils abhängig sein – so könnte auch die Frage aufkommen, was sinnvoller wäre: den vorhandenen Radweg an der Bundesstraße 1 nach Braunschweig zum Radschnellweg auszubauen oder einen Radweg dort zu bauen, wo es bislang noch gar keinen gibt. Spannende Diskussionen sind zu erwarten.