Lengede. Wer es kann, soll seine Kinder zu Hause betreuen. Aber die Grundschulen und Kitas der Gemeinde Lengede sind ab Mittwoch nicht geschlossen.

Eltern bei der Arbeit, Kita-Kinder „allein zu Haus“ – das widerspricht bei den meisten wohl der Realität. Deswegen verweist die Gemeinde Lengede auf die Corona-Regelung, die in Niedersachsen gelten soll: In der Gemeinde Lengede bleiben daher alle Kindertageseinrichtungen geöffnet. „Ich bitte jedoch alle Eltern, die es einrichten können, der Bitte des Kultusministers zu folgen und ihre Kinder zuhause zu betreuen“, betont Lengedes Gemeinde-Bürgermeisterin Maren Wegener.

Während es nach dem Corona-Gipfel am Sonntag als bundesweite Ansage zunächst hieß, dass Schulen und Kitas ab Mittwoch, 16. Dezember, bis zum 10. Januar geschlossen bleiben, bzw. die Präsenzpflicht in den Schulen ausgesetzt wird, geht Niedersachsen seinen eigenen Weg.

Kitas sind keine Corona-Hotspots

Zwar sollen auch hier Schüler und Kita-Kinder spätestens ab Mittwoch möglichst für zunächst dreieinhalb Wochen zu Hause bleiben. Aber Maren Wegener betont: „Das Land Niedersachsen hat entschieden, dass bei den Kindertageseinrichtungen, ähnlich wie bei den Schulen verfahren wird. Im Hinblick darauf, dass Kindertageseinrichtungen aus Sicht des Landes keine Hotspots sind, hat das Land Niedersachsen entschieden, hier ab Mittwoch auf die Freiwilligkeit der Eltern zu setzen und bis zum 10. Januar ihre Kinder zu Hause zu betreuen.“ Es gebe also keine grundsätzliche Schließung der Kitas und der drei Grundschulen in der Gemeinde Lengede.

Die Gemeinde-Bürgermeisterin zitiert Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne: „Mit dieser Linie kann die Schule effektiv heruntergefahren werden. Es gilt die Botschaft: Alle, die zu Hause bleiben können, sollen auch zu Hause bleiben und dort lernen. Dafür reicht es, das Fernbleiben der Kinder formlos per Telefon, Mail oder auf Papier gegenüber der Schule anzuzeigen.“ Und: „Dessen unbenommen bleiben die Schulen für diejenigen geöffnet, die keine anderweitige Betreuungsmöglichkeit haben. Das ist eine schlanke Lösung, insbesondere für das Problem der Notbetreuung mit all ihren Nachteilen.“

Auch Betreuungsangebote möglichst herunterfahren

Auch in den Krippen und Kitas sollen die Kontakte so weit wie möglich reduziert werden, so das Land Niedersachsen weiter. „Insbesondere durch die Verringerung der Mobilität durch das Wegfallen des Hinbringens und Abholens der Kinder kann ein entsprechender Beitrag geleistet werden. Wir bitten daher: Wer es einrichten kann, soll seine Kinder zu Hause betreuen und so einen Beitrag zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens leisten. Fahren Sie Ihre Kontakte herunter und beschränken Sie sich auf das Allernotwendigste! Das gilt auch bei der Inanspruchnahme der Betreuungsangebote.“

Da es keine Kita-Pflicht gebe, könnten die Kinder einfach zu Hause bleiben. Wo das zu Problemen führe und nicht möglich sei, könnten die Eltern ihre Kinder in den weiter geöffneten Einrichtungen betreuen lassen.

Härtefallregelungen für Notbetreuung zu aufwendig

Dieser Weg sei einfacher für alle Beteiligten, als eine Notbetreuung zu organisieren. „Hier würde sich sehr kurzfristig wieder die komplizierte Frage der Systemrelevanz von Berufsgruppen und sozialen Härtefällen stellen“, so das Land. Kindertageseinrichtungen seien keine Hotspots, daher sei die freiwillige Regelung sehr gut vertretbar.