Groß Bülten. Die rund 100 Quadratmeter große Einrichtung soll Ende Juni fertiggestellt sein und keine Konkurrenz sein für das Restaurant.

. Die Vereine und Verbände in Groß Bülten können sich freuen: Für sie lässt die Gemeinde Ilsede gerade einen Dorfraum (Mehrzweckraum/Gemeinschaftsraum) im Gebäude mit der örtlichen Turnhalle herrichten, der Innenausbau startet in Kürze. Für Ende Juni ist die Fertigstellung geplant.

Beim Ortstermin weist der Architekt Hans-Heinrich Lippe aus Wense auf die Besonderheiten des Dorfraums hin, der im Turnhallen-Gebäude – und zwar im Bereich der früheren Grundschüler-Toiletten – entstehen soll: Auffällig sind die großen Fensterflächen, die viel Licht in den künftigen Dorfraum lassen. Die beiden Bäume zwischen der Eingangsfront dieser Einrichtung und dem ehemaligen Schulhof bleiben erhalten, auf der gegenüberliegenden Seite geht aus dem Dorfraum der Blick auf üppiges Grün. „Vielleicht lässt sich aus dem ehemaligen Schulhof ein Platz zum Verweilen für die Bevölkerung machen“, blickt Lippe voraus.

Seit der Schließung der damaligen Grundschul-Außenstelle in Groß Bülten im Sommer 2011 ist der künftige Dorfraum (frühere Grundschüler-Toiletten) ungenutzt, aber „die Bausubstanz ist gut“, stellt Lippe fest – der Bereich sei „statisch gut in Schuss und regendicht“. Der eigentliche Dorfraum umfasst 75 Quadratmeter: Dort sind für Veranstaltungen zwei Tischreihen mit Stühlen für rund 20 Personen geplant; für den Fußboden sind Fliesen/Linoleum vorgesehen. Dazu kommen rund 25 Quadratmeter für die Küche und die sanitären Anlagen. Um auf die insgesamt 100 Quadratmeter zu kommen, würde das Gebäude um den früheren Laubengang (20 Quadratmeter) an der Schulhofseite erweitert. An dieser Seite befinden sich auch der barrierefreie Eingang zum Dorfraum sowie der Notausgang.

Rund 280.000 Euro sind für den Umbau eingeplant: Maximal 150.000 Euro sind Mittel der Europäischen Union (EU), also Leader-Mittel; mindestens 130.000 Euro kommen aus der Gemeindekasse. „Vorgesehen ist im Dorfraum eine Vereinsnutzung – also ein Beitrag zum Erhalt des Dorflebens“, erklärt Jürgen Rengers, Fachbereichsleiter Planen, Umwelt und Bauen im Ilseder Rathaus, den Grund für die EU-Förderung; der Dorfraum solle ein „öffentliches Zentrum für Groß Bülten“ werden.

Zwar wird im Dorfraum bei den Treffen der Vereine/Verbände auch ausgeschenkt, aber eine Konkurrenz zum Restaurant/Hotel „Groß Bültener Hof“ erkennt der Groß Bültener Ortsbürgermeister Holger Flöge nicht: „Dafür ist der Dorfraum zu klein.“ Zudem dürften dort keine privaten Feiern stattfinden. Ob die Nutzung des Dorfraums kostenlos für die Vereine/Verbände sein wird und ob beispielsweise auch die Kirchengemeinde dort hineindarf, wird in der Benutzungssatzung geregelt – darüber muss der Ortsrat noch beraten.

Unter dem Dorfaum befinden sich die Räume des früheren Jugendraums „Träff“ – sie werden nicht genutzt: „Dort ist es sehr feucht, eine Sanierung wäre zu teuer“, meint Flöge. Das frühere Groß Bültener Schulgebäude hat die Gemeinde längst an einen Privaten verkauft: Es wird zumindest teilweise zum Wohnen genutzt.