Vechelde. Die Politik unterstützt diese kreiseigene Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft mit einem höheren Zuschuss.

Vor 15 Jahren hat sich die kreiseigene Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft (Wito) gegründet: Ihre Arbeit hat sich allerdings gewandelt – eine Neuausrichtung, die auch damit im Zusammenhang steht, dass der Geschäftsführer Gunter Eckhardt im Sommer in den Vorruhestand gegangen ist und es mit Matthias Adamski einen neuen Chef gibt. Mit der Neuausrichtung will diese Gesellschaft nach seinen Worten dazu beitragen, dass:

• Arbeitsplätze im Kreis entstehen und erhalten bleiben, dass sich neue Betriebe gründen und die vorhandenen sich weiterentwickeln;

• die Betriebe Fachkräfte finden, binden und gesund halten;

• Innovation vorangetrieben wird und hoch qualifizierte Köpfe in den Landkreis kommen;

• die Bürger den Landkreis als lebenswert empfinden;

• der Landkreis eine positive Identität bekommt, die nach außen strahlt und ihn als zukunftsorientiert und attraktiv positioniert.

Finanziert wird die Wito durch den Landkreis, die Stadt Peine und alle sechs Landkreisgemeinden – also auch durch die Gemeinde Vechelde. Deren Bürgermeister Ralf Werner unterstreicht die Wichtigkeit dieser Gesellschaft, die sich „auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentriert“. Das Ausweisen und Vermarkten von Gewerbegebieten sowie die Entscheidung über die Ansiedlung von Firmen – das alles seien weiterhin Aufgaben der Gemeinden und der Stadt. „Ergänzend ist die Wito aber in der Wirtschaftsförderung tätig“, beschreibt Werner das von allen Beteiligten abgesegnete Konzept. So bietet diese Gesellschaft (ansiedlungswilligen) Firmen eine (individuelle) Beratung beispielsweise über Finanzierungskonzepte und das Beschaffen von Fördermitteln. Gefragt ist die Wito auch als Repräsentant des Landkreises etwa bei Messen sowie in Organisationen wie der „Allianz für die Region“. „In den Fällen macht es wenig Sinn, wenn jede Gemeinde für sich auftritt“, sagt Werner.

Darüber hinaus hat die Wito aber auch ein Gemeinschaftsprojekt vorgeschlagen, um „gemeinsam ein abgestimmtes Freizeitkonzept mit einer langfristigen Perspektive für das Peiner Land zu erarbeiten“, führt Adamski aus: „Ziele sind die Stärkung der Identifikation der Bürger mit ihrer Gemeinde und der Region sowie eine höhere Attraktivität des Landkreises.“ Zu dem Thema finden Werner zufolge nun erst noch weitere Gespräche statt.

„Die neue Herausforderung kann mit dem vorhandenen Personal der Wito bewältigt werden“, stellt der Geschäftsführer klar. Und dennoch: Das Defizit der Wito liegt nach seinen Angaben bei durchschnittlich rund 125.000 Euro pro Jahr in den kommenden drei Jahren (2019 bis 2021) – bedingt sei dies durch die Personalkosten. Die Lösung: Die Kommunen – also die Stadt Peine und alle sechs Kreisgemeinden – sollen ihre jährliche Zuschüsse an die Wito um insgesamt 25.000 Euro erhöhen; die übrigen 100.000 Euro pro Jahr soll der Landkreis zahlen. „2021 ist die Situation der Wito neu für die Folgejahre zu beraten“, lautet die Devise. Für die Gemeinde Vechelde bedeutet das: Der Jahreszuschuss erhöht sich von 6250 auf 8400 Euro im Jahr. „Das ist eine überschaubare Summe“, kommentiert Werner. Braucht der Landkreis die Wito? Für Werner ist die Antwort klar: „Ja.“ In Teilen der CDU-Kreistagsfaktion sehen sie das jedoch offenbar anders.