Peine. Die EU will einheitliche Tierwohl-Standards für Hunde und Katzen. Die Pläne sind nicht zu Ende gedacht, meint unsere Redakteurin.

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben die größte Reform der EU-Vorschriften beim Tiertransport seit 20 Jahren vorgeschlagen. Durch sie will sie das Wohlergehen von 1,6 Milliarden Tieren verbessert sehen, die jährlich in die und aus der EU transportiert werden. In diesem Zuge hat die Kommission ebenfalls Hunde und Katzen ins Visier genommen. Nach den Plänen würden erstmals einheitliche EU-Standards für die Zucht, die Unterbringung und den Umgang mit Hunden und Katzen in Zuchtbetrieben, Zoohandlungen und Tierheimen sowie die Rückverfolgung geschaffen. Ziel: den illegalen Handel bekämpfen und die Tierschutzbedingungen besser kontrollieren.

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Tiere sind keine Sache

Das ist auch dringend notwendig. Zwar gelten Tiere nach Paragraf 90a des Bürgerlichen Gesetzbuchs keinesfalls als Sache, wie fälschlicherweise häufig kolportiert wird. Allerdings heißt es dort auch, dass die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend auf Tiere anzuwenden sind. Heißt: Strafen für Tierleid fallen häufig gering aus. Ein lukratives Geschäft ist der illegale Welpenhandel, vornehmlich aus Vermehrerstationen in Osteuropa, die kranke, verhaltensauffällige Tiere unter schlimmsten Haltungsbedingungen produzieren und nach Deutschland, gerne auch über die A 2 transportieren, mit Umschlagplätzen in Röhrse und Zweidorfer Holz (Landkreis Peine). Dieses Geschäft floriert. Das muss ein Ende haben!

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Pläne sind ungenau

Nur leider bleiben die Pläne der EU häufig ungenau und nicht ausreichend durchdacht, werden lasche Kriterien angesetzt, fernab vom Tierwohl. So dürfen als Beispiel etwa zehn Hunde oder Katzen auf 22 Quadratmetern gehalten werden, ohne Tageslicht und bei geringen Temperaturen. Das reicht so nicht. Wenn ihr die Tiere wirklich am Herzen liegen, muss die EU dringend nacharbeiten.

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