Peine. Spezialeinheiten der Polizei haben drei Verdächtige am Donnerstag abgeführt. Es geht um einen eskalierten Streit zweier Familien in Hamburg.

Spezialeinheiten der Polizei haben am Donnerstagmorgen in Hamburg und Peine drei Männer festgenommen. Sie stehen im Verdacht, an einem versuchten Tötungsdelikt am 7. August 2023 in Hamburg-Rönneburg beteiligt gewesen zu sein.

Der Zugriff geschah am Donnerstag koordiniert und zeitgleich an den Anschriften der Beschuldigten – sie ließen sich widerstandslos festnehmen. Nach den Männern im Alter von 21, 23 und 53 Jahren war zuvor intensiv gefahndet worden. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte beim zuständigen Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse wie auch Haftbefehle wegen des Verdachts auf gemeinschaftlichen versuchten Totschlag erwirkt.

Im Detail geht es um eine Attacke, dem vermutlich ein Beziehungsstreit zwischen dem 23-jährigen Tatverdächtigen und der 22 Jahre alten Tochter des Opfers voranging. Laut der Hamburger Polizei war die Frau deshalb zu ihrer Familie in die Wohnunterkunft nach Rönneburg zurückgezogen, der 23-Jährige zurück zu seiner ursprünglichen Wohnanschrift in Peine.

Es kam zum Streit und zu Drohungen zwischen diversen Mitgliedern beider Familien. Dabei sollen den Polizei-Angaben zufolge diverse Waffen wie Messer, Baseballschläger, Macheten und Schreckschusswaffen zum Einsatz gekommen sein. Das Hamburger Abendblatt berichtete im August von der Massenschlägerei unter mehr als 25 Männern. Eine Seite wollte offenbar die Herausgabe eines Babys erzwingen.

Opfer in Hamburg musste notoperiert werden

Laut Polizei wurde das Opfer – ein 59 Jahre alter Mann – durch einen Messerstich im Bereich des Oberkörpers so schwer verletzt, dass es notoperiert werden musste. Der 23-Jährige soll auf den Vater seiner ehemaligen Partnerin eingestochen haben.

„Anschließend flüchteten die offenbar zumindest teilweise aus Niedersachsen angereisten Personen in mehreren Fahrzeugen vom Tatort“, heißt es weiter in der Polizei-Mitteilung. Die sofort eingeleitete Fahndung führte zunächst ins Leere.

Bei Festnahmen und Durchsuchungen am Donnerstag stellten die Ermittler diverse Beweismittel sicher, unter anderem eine Schreckschusswaffe. Die Ermittlungen, insbesondere zu den noch unbekannten Unterstützern, dauern an.