Vechelde. Die Klimainitiative Vechelde Zero hat einen Anbieter. Nun gilt es, Nutzer für das Carsharing zu finden.

Ein privat genutzter Pkw steht im Durchschnitt 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. So manch einer nennt des Deutschen liebstes Kind deshalb bereits scherzhaft Stehzeug. Doch bedenkt man, wie viel Fläche Autos belegen, kann einem das Lachen schnell vergehen: Im Januar 2022 waren bundesweit 48,54 Millionen Fahrzeuge zugelassen – der höchste Wert aller Zeiten. Das allein wäre schon Grund genug, darüber nachzudenken, ob es nicht auch anders geht. Eine praktische und umweltfreundlichere Alternative bietet Carsharing. Dabei teilen sich viele Menschen Autos verschiedenster Art.

So geht es

Alles, was man tun muss, ist, sich bei einem Anbieter anzumelden. Das Mieten erfolgt dann online, und die Bezahlung wird nach jeder Fahrt abgebucht. Dabei ist es egal, ob man das Auto für eine Stunde oder einen ganzen Tag mietet, teilt Vechelde Zero mit. „Einfach via Computer, Tablet oder Smartphone reservieren, zum Stehplatz im Ort gehen, Auto öffnen (wahlweise mit Code oder Kundenkarte) und losfahren. Am Ende der Fahrt parkt man dort, wo man eingestiegen ist und die tatsächliche Nutzung wird abgebucht (gemessen in Zeit und gefahrenen Kilometern)“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Dabei müssten sich Nutzer um nichts kümmern: keine Wartung, keine Reparatur, keine Reinigung, kein Tüv.

Carsharing in 935 Städten

Vechelde Zero will Carsharing in die Gemeinde holen.
Vechelde Zero will Carsharing in die Gemeinde holen. © Privat

Weil das so einfach und bequem sei, gebe es Carsharing in Deutschland bereits in 935 Städten und Gemeinden. Warum also nicht auch in Vechelde, fragen die Klimaschützer von Vechelde Zero. Sie haben eigens dafür eine Arbeitsgruppe gebildet. Die Klimainitiative ist überzeugt: Carsharing kann bei der Mobilitätswende eine wichtige Rolle spielen. Denn Fakt sei: Carsharing entlaste den Verkehr – schon heute reduziere ein Carsharing-Auto in deutschen Innenstädten mitunter 8 bis 20 private Fahrzeuge. Außerdem nutzten Carsharing-Kunden ÖPNV und Fahrrad öfter als die Vergleichsbevölkerung – einfach, weil sich ihr Mobilitätsverhalten dadurch ändere. Und schließlich lägen Carsharing-Autos auch bei der Energieeffizienz deutlich vor dem nationalen Durchschnitt. „Es spricht nichts dagegen, aber vieles dafür“, sagt Simone Wirthsmann von Vechelde Zero. „Einen interessierten Anbieter haben wir bereits. Jetzt geht es darum, Nutzende zu finden.“ Damit meint sie Unternehmen, Institutionen, Verwaltung und Privatpersonen. Denn klar sei auch: Carsharing lohne sich für einen Betreiber nur, wenn genug Menschen es nutzten.

Informationen

Unter www.vecheldezero.de berichtet die Initiative, wie es mit dieser und anderen Maßnahmen für ein klimaneutrales Vechelde weitergeht.

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