Zweidorf. Nach dem Überfall auf den A2-Rastplatz Zweidorfer Holz Nord (22. März) bittet die Polizei erneut dringend um Hinweise. Dabei geht es um Europaletten.

Die Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel wendet sich mit einem Zeugenaufruf noch einmal an die Bevölkerung. Es geht um den Überfall auf den Rastplatz Zweidorfer Holz Nord an der A2 am 22. März. Dringend werden auch kleinste Zeugenhinweise entgegengenommen, so die Polizei, die auf einen entscheidenden Tipp hofft.

Bisher unbekannte Täter hatten auf dem Rastplatz bei der Tat mit einem Pkw einen Geldautomaten aus seiner Verankerung im Restaurantbereich gerissen und bis auf den Parkplatz gezogen. Offensichtlich konnten sie den Geldautomaten aber nicht mehr rechtzeitig einladen. Womöglich zur Ablenkung wurde das benutzte Fahrzeug in Brand gesetzt. Der Pkw brannte vollständig aus. Die Täter flohen mit einem weiteren Fahrzeug.

Vorfall mit den Europaletten müsste anderen aufgefallen sein

Die Polizei teilte nun am Montag mit: „Von Wichtigkeit ist in diesem Zusammenhang, dass die Täter noch vor der Tat mehrere Europaletten auf einer Zufahrtsstraße zum Rasthof abgelegt hatten, um auf diese Weise eine Zufahrt für andere zum Tatobjekt zu verhindern. Diese Vorgehensweise dürfte nicht unbemerkt geblieben sein.“

Nach der Tat sollen fünf Tatverdächtige in einem grauen Audi A 6 geflüchtet sein. Den angegangenen Geldautomaten ließen die Täter zurück. Die Männer gelangten an kein Bargeld.

Die Polizei bittet erneut darum, dass jeder noch so kleine Hinweis den Beamten der Polizei in Salzgitter unter der Telefonnummer (05341) 18970 mitgeteilt wird.

Spektakulärer Ablauf des Überfalls

Der Überfall auf die A2-Raststätte Zweidorfer Holz Nord war eine neue, noch skrupellosere aber auch plumpe Art, an einen Geldautomaten und dessen Inhalt zu kommen. Nach zuletzt diversen Sprengungen von Geldautomaten in Bankfilialen im Kreis Peine – die meistens nachts geschehen und bei denen bisher keine Person verletzt wurde, weil offensichtlich niemand in der Nähe war – ging es am Mittwoch gegen 2 Uhr auf dem Autobahnrastplatz ganz anders zu.

Tür zum Restaurant zerstört, dann an den Geldautomaten ran

Die Täter versuchten dort, den Geldautomaten gleich am Stück mitzunehmen. Im laufenden Betrieb – die Raststätte ist zum Tanken 24 Stunden geöffnet – kamen sie in das Gebäude und rissen den Geldautomaten offensichtlich erfolgreich aus seiner Halterung in einem Vorraum der Anlage. Zuvor zerstörten sie die Tür zum Eingangsbereich des Restaurants.

Beim Abtransport des Geldautomaten scheiterten die Diebe

Eine Mitarbeiterin, die noch vor Ort war, rief die Polizei. Da den Tätern offensichtlich bewusst war, dass es bis zu deren Eintreffen nicht lange dauern wird, ließen sie den Geldautomaten vor Ort liegen, schafften es nicht, ihn rechtzeitig in eines ihrer zwei Fahrzeuge zu hieven. Bargeld erbeuteten sie nicht, so die Polizei.

Auto angezündet

Doch damit nicht genug. Womöglich, um Spuren zu verwischen oder für ein Ablenkungsmanöver zu sorgen, zündeten die Täter einen ihrer Wagen an und fuhren mit dem anderen davon. Die Feuerwehr Wendeburg wurde gerufen und kam zum Löschen.

Mitarbeiter: „Uns geht’s allen gut!“

Am Tag nach dem Überfall war für eine Stellungnahme ein Verantwortlicher der Raststätte Zweidorfer Holz (2007 an die Autobahn Tank und Rast GmbH verkauft) nicht zu erreichen. Ein Mitarbeiter, der in der Nacht des Überfalls nicht dabei war, sagte: „Uns geht’s allen gut! Nur das Auto ist abgebrannt…“ Von der Polizei gab es keine Meldung zu dem nächtlichen Vorfall.