Peine. Da keine Personen zu Schaden gekommen sind, sprechen Polizei und Feuerwehr von einem glimpflichen Verlauf. Was zerstört worden ist, steht hier.

Er war zu Hause beim Fernsehen, als es passiert ist. „Es hat ganz laut gekracht“, schildert Dr. Helmut Volkmann. Der Grund: Der Sturm „Zeynep“ hat in der Nacht zu Samstag eine Buche – etwa 25 Meter hoch – vom gegenüberliegenden Herzberg auf die rund 20 Meter hohe Kastanie an Volksmanns Grundstück an der Kastanienallee in Peine krachen lassen. Durch die Äste sind das Dach und das Vordach seines Wohnhauses sowie das Garagendach beschädigt worden. „Hätte schlimmer ausgehen können“ – wenn die Kastanie nicht gewesen wäre. Der Schrecken ist aber dennoch da – und der Schaden.

Noch in der Nacht ist die Peiner Feuerwehr mit vielleicht 20 Leuten – so Volkmanns Schätzung – und mit Drehleitern angerückt, um auf dem Grundstück aufzuräumen. „Zwei, drei Stunden“ hätten die Arbeiten

Aufräumarbeiten stehen an für (von links): Dr. Helmut Volkmann und seine Mitstreiter Dr. Rainer Broßeit und Gero Dunker an der Kastanienallee in Peine.  
Aufräumarbeiten stehen an für (von links): Dr. Helmut Volkmann und seine Mitstreiter Dr. Rainer Broßeit und Gero Dunker an der Kastanienallee in Peine.   © Harald Meyer | Harald Meyer

gedauert, für die der Peiner sehr dankbar ist. Am Samstagvormittag ist es – mit Hilfe von Nachbarn und einer Motorsäge – weitergegangen. „Gott sei dank ist niemand durch den Sturmschaden verletzt worden – das ist das Wichtigste“, klingt bei Volkmann trotz des Schreckens und der immensen Arbeit Erleichterung durch. Kaputte Dachziegel, kaputtes Vordach, ein mit Ästen durchspießtes Garagendach – das ist die Bilanz, ein Versicherungsschaden.

„Keine Verkehrsberuhigung auf der Peiner Kastanienallee“

Und es bleibt die Frage, warum die Buche umkippen musste: „Diese Bäume haben flache Wurzeln“, erinnert Volkmann. Zudem sei der Wald auf dem Herzberg gelichtet worden, so dass der Sturm nun dort durchfegen könne. Dann nimmt der Peiner die Gelegenheit wahr und die Fahrbahneinengungen auf der Kastanienallee aufs Korn, die der Verkehrsberuhigung dienen sollen. „Das tun sie aber nicht“, meint Volkmann: Viel wirkungsvoller seien statt dessen Schwellen auf der Fahrbahn.

Erleichterung ist auch beim Peiner Kreisbrandmeister Rüdiger Ernst zu spüren, als er am Samstag das

„Zeynep“-Fazit

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für den Landkreis zieht: „Keine

.“ Und weiter: „Wir haben mit Schlimmerem gerechnet, waren auf alles vorbereitet.“ Von 19 Uhr am Freitag bis 2.15 Uhr am Samstag habe es kreisweit 63 sturmbedingte Feuerwehreinsätze gegeben, zumeist sei es um umgefallene Bäume gegangen. Außer an der Kastanienallee in Peine ist an der Ortsdurchfahrt in Eixe ein Baum auf ein Wohnhaus gefallen, zudem an der Oedesser Straße in Edemissen. Ernst zufolge ist an der Ortsdurchfahrt in Edemissen zudem das Flachdach eines Gebäudes weggeflogen. Schwerpunkte der Einsätze seien die Gemeinden Edemissen und Ilsede sowie die Stadt Peine gewesen.

„Vermeindlich verletzter Reiher fliegt weg“

Alleine 22 Einsätze verbucht verbucht die Pressesprecherin Eileen Selle für die Feuerwehren der Gemeinde Edemissen – einer davon ziemlich tierisch. Zu Hilfe gerufen wurden die Feuerwehr zur Rettung eines (mutmaßlich) verletzten Reihers: „Als sich die Einsatzkräfte ihm genähert haben, ist er aber weggeflogen.“ Ansonsten sei es vornehmlich um umgefallene Bäume gegangen – auf Straßen, Gebäude und einen PKW.

„Harmloser als befürchtet“ hat sich „Zeynep“ auch für die Peiner Polizei dargestellt: Überwiegend hätten die Feuerwehren der Ortschaften die Einsätzen selbst vorgenommen. In einigen Bereichen – etwa auf der Bundesstraße 214 in Höhe Rietze und auf der Bundesstraße 444 zwischen Groß Ilsede und Groß Lafferde – hätten Bäume zeitweise quer gelegen, so dass die Straßen kurzfristig bis zur Beseitigung durch die Feuerwehren gesperrt werden mussten. „Zu Sachschäden oder sogar Kollisionen durch Verkehrsteilnehmer ist es aber nicht gekommen“, teilt die Polizei mit. In einigen Firmen und Betrieben seien Alarmauslösungen erfolgt, weil durch den starken Wind Türen und Fenster aufgedrückt oder sogar beschädigt und dadurch Bewegungsmelder ausgelösten worden seien.

„Nicht immer ist die Feuerwehr zuständig“

Apropos umgekippte Bäume: Im Dauereinsatz und in Bereitschaft befindet sich der Fachdienst Straßen des Landkreises Peine, um Kreisstraßen/Radwege von Bäumen und Astbruch zu befreien. Betroffen gewesen sind laut Kreissprecherin Katja Schröder die Kreisstraße 6 (K 6) in Höhe Berkhöpen, die Kreisstraße von Eddesse nach Dollbergen, die K 13 bei Wipshausen, die K 34 zwischen Bierbergen und Stedum, die K 18 bei Mödesse, die K 23 bei Münstedt sowie die K 71 zwischen Woltorf und Meerdorf.

Zwar sind für das Wochenende weitere Stürme angekündigt, doch Kreisbrandmeister Ernst bleibt gelassen: „Bei ,Zeynep’ haben wir Windgeschwindigkeiten von 90, teilweise bis zu 109, 110 Stundenkilometer gehabt.“ Was nun vorgesagt sei, habe 70 Stundenkilometer. Aber er erinnert: Bei Sturmschäden wie umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste auf Privatgrundstücken sei die Feuerwehr nur bei Gefahr im Verzug zuständig. Ansonsten sei es Aufgabe des jeweiligen Privateigentümers, selbst das Problem zu lösen – gegebenenfalls mit Hilfe einer Firma.