Peine. Sie sollen sich in dem Projekt aktiv mit den Auswirkungen der Corona-Krise und ihren Ängsten auseinandersetzen.

Die seit einem Jahr anhaltende Corona-Pandemiesituation wirkt sich zum Teil massiv auf die Familien und vor allem auf die Kinder aus. Viele Kinder vermissen die Gemeinschaft in der Kindertagesstätte, um mit ihrer so genannten Peergroup (Gruppe von anderen Kindern) zusammen zu sein, sich auszutauschen, zu spielen und zu lernen. Um das ein wenig abzufedern, haben sich Fachleute aus den städtischen Kitas und der Verwaltung jetzt etwas Neues ausgedacht, so die Stadt in einer Mitteilung.

„Mit einem kitaübergreifenden Projekt ,Corona und ich’ wollen wir Vorschulkindern eine weitere Möglichkeit eröffnen, selbstwirksam mit den eigenen Erfahrungen umzugehen“, so Kita-Praxisberaterin Gudrun Kutscher in der Mitteilung. „Es geht darum, den Kindern zuzuhören und ihnen den thematischen Dialog anzubieten, um ihre Sicht auf Corona zu verstehen.“

Die Kinder sollen bei der Verarbeitung unterstützt werden

Die Kinder sollen erleben, dass ihre Erfahrungen wertgeschätzt werden, ihnen Mut gemacht wird, aber auch Sorgen oder Ängste wahrgenommen werden. Als Bezugspersonen bieten sich hierfür besonders die Eltern, Großeltern und Kita-Fachkräfte an.

„Die Förderung der aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema unterstützt die Kinder dabei, ihre kindliche Fantasie und eigene Perspektiven als Verarbeitungsstrategie zu bestärken“, erläutert Mareice Nothdurft als Koordinatorin für die Sprachförderung. „Im Umgang mit krisenhaften Ereignissen orientieren sich die Kinder zudem an ihren Bezugspersonen und festigen damit das Fundament für Vertrauen und Sicherheit.“

Es gibt Preise

Die Aufgabe für die Kinder besteht darin, sich über ihre eigenen Gedanken zur Corona-Pandemie mit einer Bezugsperson auszutauschen und anschließend ihre diesbezüglichen Wünsche auf einem Blatt Papier zu gestalten.

Das Projekt startet nach den Osterferien und richtet sich an alle aktuellen Vorschulkinder der städtischen Kitas in Peine. Aus den eingereichten Arbeiten werden von einer Jury fünfzehn ausgewählt und mit einem Bilderbuch prämiert.

Persönliche Besuche sollen die Beziehung erhalten

„Unsere pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten halten auch in der Zeit der Notbetreuung weiterhin Kontakt mit den Familien, deren Kinder zu Hause betreut werden“, so Henrik Kühn, städtischer Amtsleiter für Bildung und Kultur. „Sie machen Beschäftigungsangebote, wie zum Beispiel YouTube-Videos aus der Kita, halten den Info-Austausch über digitale Medien aufrecht, stellen wechselnde Materialien zum Abholen an der Kita-Tür bereit oder verteilen Briefe mit Bastelanleitungen, Rezepten und kleinen Überraschungen.“

Persönliche Besuche an der Haustür oder am Kita-Zaun und telefonische Kontakte sollen helfen, die Beziehung aufrechtzuerhalten. Damit würden die Fachkräfte einen sehr wichtigen Beitrag in der Corona-Pandemie leisten. Auch die meisten Familien würden Verständnis zeigen und sich rege beteiligen.