Peine. Vielen fällt zurzeit die Decke auf den Kopf. Damit das nicht Überhand nimmt rät Gesine Götting: Bewegung.

„Alles wird gut… (oder wenigstens fast alles!)“ – unter diese Überschrift stellt Gesine Götting, Leiterin der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Peine, ihre Kolumne „Corona-Mutmacher für alle Eltern, Kinder und Jugendliche“. Darin gibt die Expertin Ratschläge und Anregungen, wie das Miteinander in diesen Zeiten der Einschränkungen erträglich gestaltet werden kann.

Wer nichts gegen den Stress unternimmt, läuft Gefahr, nach einer Weile völlig erschöpft zu sein

„In Telefonaten mit Vätern und Müttern spüren wir in der Beratungsstelle den zusätzlichen Stress. Wenn wir nicht ab und zu bewusst dagegen steuern, laufen wir Gefahr, nach einer Weile völlig erschöpft zu sein. Das gilt es jetzt zu verhindern, und dabei helfen uns Stressbewältigungsstrategien. Indem wir sie bewusst ausprobieren und anwenden, sind wir gleichzeitig ein Modell für andere, es uns gleichzutun.

Auch gute Dinge können ansteckend wirken. Die Herausforderung liegt nun darin, solche Dinge zu finden, die trotz Corona noch möglich sind. Hier hilft ein Trick: Versetzen Sie sich bewusst in Entspannung: Gehen Sie mit einer Tasse Tee auf den Balkon oder machen Sie es sich auf dem Sofa bequem: Nach einer Weile wird es Ihnen leichter fallen, weitere Ideen zur Entspannung zu sammeln.

Sich in stressigen Phasen zur Ruhe zu bewegen ist schwer, kann jedoch gelingen

Unser Gehirn arbeitet in Mustern, und wenn wir uns im „Stress-Muster“ befinden, fällt es ihm schwer, Bilder aus dem „Entspannungs-Muster“ zu aktivieren. Wenn man sich aber in einer schwierigen Situation gezielt mit einer angenehmen Aktivität ablenkt, sprechen Psychologen von „konstruktiv-palliativer Stressbewältigung“. Konstruktiv ist diese Strategie, weil sie uns weiterbringt und uns hilft. „Palliativ“ bedeutet „lindernd“: Indem ich mir erstmal ein heißes Bad einlaufen lasse oder eine Runde joggen gehe, habe ich zwar mein Problem noch nicht gelöst. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich es nun lösen kann, ist aber deutlich gewachsen. Packen Sie sich für jeden Tag eine kleine und eine etwas größere „Linderungstätigkeit“ auf Ihre To-do-Liste.

Eine weitere Stressbewältigungsstrategie ist uns als einzige tatsächlich angeboren: Bewegung. Wir verarbeiten seelische Anspannung etwa achtmal schneller, wenn wir uns bewegen: Wenn wir spazieren gehen, die Wohnung oder das Auto putzen, wenn wir im Wohnzimmer tanzen oder Liegestütze machen. Bewegung baut nicht nur Stress ab, sondern lässt unseren Körper auch Glückshormone ausschütten.

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