Stederdorf. Nach dem Unfall mit einem schwer verletzten Mädchen am Samstag in Stederdorf flammt der alte Streit zwischen Auto- und Motorradfahrern auf.

Auf der Facebook-Seite der Peiner Nachrichten wird das Verhalten des Motorradfahrers, der am Samstag in Stederdorf ein neunjähriges Mädchen auf einem Fußgängerüberweg anfuhr , teilweise scharf kritisiert. Und es gab auch falsche Aussagen zum korrekten Verhalten an Zebrastreifen.

Die Polizei Peine hatte berichtet, dass drei Autofahrer vor dem durch eine Mittelinsel getrennten Zebrastreifen auf der Peiner Straße „angehalten“ haben. Stadtauswärts sei dann der Motorradfahrer, ein 54-Jähriger aus Uetze, an den wartenden PKW vorbeigezogen und habe vermutlich das Mädchen übersehen. Das habe mit ihrem Tretroller gerade die Straße auf dem Zebrastreifen überquert. Durch den Zusammenprall sei das Kind schwer verletzt worden. Lebensgefahr bestehe nicht.

Auf Nachfrage unserer Zeitung machte Polizei-Sprecherin Stephanie Schmidt am Montag klar, dass an Fußgängerüberwegen immer eine erhöhte Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer Vorschrift sei. Insofern sei es unerheblich, ob das Mädchen womöglich noch gar nicht die Mittelinsel zwischen den beiden Fahrtrichtungen auf dem Zebrastreifen erreicht hatte.

Zwischenzeitlich hatten Nutzer – besonders im Streit zwischen Auto- und Motorradfahrern – in den sozialen Medien kommentiert, dass das Weiterfahren auf der gegenüberliegenden Fahrspur erlaubt sei, wenn ein Fußgänger noch nicht die Mittelinsel des Übergangs erreicht hat. Das stimmt nicht!

Es sei in diesem Fall auch egal, ob das Mädchen ihren Tretroller über den Zebrastreifen geschoben habe oder auf diesem gefahren sei. „Das Kind zählt trotz Tretroller als Fußgänger und darf daher auch fahrend den Überweg passieren“, erklärt die Polizei-Sprecherin. Der Fußgängerüberweg sei trotz der Querungsfurt in der Mitte wie ein durchgehender Überweg anzusehen.

Das Motorrad des Mannes aus Uetze sei sichergestellt worden und werde durch einen Sachverständigen überprüft. „Die Ermittlungen laufen derzeit und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, teilt Stephanie Schmidt mit.