Berlin. Das Smartphone bestimmt viele Entscheidungen in unserem Alltag. Es wird Zeit, dass wir uns selbst wieder das Zepter in die Hand geben.

Unsere Handys sind bereits seit Jahren so viel mehr als nur ein technisches Hilfsmittel. Mit den ultraflachen Hightech-Rechnern in unserer Hosentasche halten wir Kontakt zur Familie, erledigen Supermarkteinkäufe, informieren uns über das aktuelle Weltgeschehen, überprüfen unseren Gesundheitszustand und bewegen uns mithilfe von Navigations-Apps durch die Wirrungen der Großstädte dieser Erde. Eigentlich eine feine Sache. Oder?

Hängen Sie viel am Smartphone?Hier lesen Sie, was gegen Handysucht helfen kann!

So bequem es sein mag, sich komplett fallen zu lassen und sich den Anweisungen der Smartphones zu ergeben: Häufig wiegen wir uns dadurch in einem falschen Gefühl der Sicherheit. Auch die ausgefeilteste Technik macht Fehler oder fällt einfach mal aus. Das zeigt auch der Fall der beiden deutschen Urlauber in Australien, die sich aufgrund einer falschen Wegbeschreibung von Google-Maps so sehr verfuhren, dass ihr Auto mitten in der Wildnis stecken blieb. Weitab von jeglicher Zivilisation und ohne Handyempfang.

Der Blick aufs Smartphone gehört heutzutage einfach dazu. Zu viel sollte es aber nicht werden.
Der Blick aufs Smartphone gehört heutzutage einfach dazu. Zu viel sollte es aber nicht werden. © DPA Images | Bernd Weißbrod

In solchen Situationen zeigt sich leider zu oft, wie abhängig wir von den Instruktionen und Hinweisen unserer technischen Geräte sind. Wozu gibt es denn aufgestellte Warnschilder oder gar Landkarten, die von Experten in der jeweiligen Region angefertigt wurden? Wer wegen seines Navigationsystems vor einem allzu steilen Abhang steht, sollte lieber umdrehen, anstatt weiterzufahren – nur weil das Handy das „befohlen“ hat.

Wer sich schlecht fühlt, sollte nicht erst darauf warten, dass die Smartwatch einen erhöhten Herzschlag erkennt, sondern direkt zum Arzt gehen. Am Ende setzen wir unsere eigene Gesundheit wegen der Anweisungen eines Geräts auf Spiel. Wir sollten uns selbst wieder mehr vertrauen.