Gråsten/Hamburg. Mehrere Täter nahmen an Silvester zwei Enkelkinder des „Block House“-Gründers mit sich. Ein Zeuge schildert, was sich abspielte.

Drama um die Enkelkinder des Hamburger Steakhauskönigs Eugen Block (83): In der Neujahrsnacht sollen die 13 Jahre alte Klara und ihr Bruder Theodor (10) von unbekannten Tätern in ein Auto gezwungen und mitgenommen worden sein. Die Polizei bestätigte den Vorfall. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die mutmaßliche Entführung berichtet. Mittlerweile steht fest: Die Kinder sind bei ihrer Mutter. Die Polizei geht von einem Zusammenhang mit einem Sorgerechtsstreit zwischen den Eltern aus.

Mehr zum Thema: Christina Block und das Block-House-Imperium: So machte die Familie ein Vermögen

Nach Angaben der dänischen Polizei sollen die beiden Kindern der „Block House“-Erbin Christina Block (49) an Silvester gemeinsam mit ihrem Vater Stephan Hensel in einem Café in der dänischen Gemeinde Gråsten (deutsch Gravenstein) ein Silvesterfeuerwerk angeschaut haben, als die Familie gegen 0.17 Uhr von mehreren Männern angegriffen wurde. Dabei sei der 49 Jahre alte Vater umgeworfen und geschlagen worden. Die beiden Kinder seien gezwungen worden, in ein Auto zu steigen. Anschließend seien die Täter mit zwei Fahrzeugen mit deutschen Kennzeichen vom Tatort geflüchtet.

Eugen Blocks Enkel in Dänemark entführt? Keine Gefahr für die Kinder

Gegenüber der „Bild“-Zeitung beschrieb ein Zeuge die Situation folgendermaßen: „Die Männer schnappten die Kinder, setzten sie auf die Rückbänke in die Mitte der beiden dunklen Fluchtwagen.“ Dann seien diese mit hoher Geschwindigkeit und ohne Licht davon gefahren. Nachdem zwischenzeitlich nicht klar gewesen war, wo sich die Kinder befanden, ließ Christina Block am Dienstag über eine Sprecherin des Unternehmens mitteilen, dass sie bei ihr seien. „Die Kinder sind wohlauf. Ich bitte um Verständnis, dass ich vor allem aus Fürsorge um das Wohl meiner Kinder zurzeit keinerlei weitere Erklärungen abgebe“, hieß in dem Statement der Sprecherin. Der Vater der Kinder äußerte sich bisher nicht zu den Vorfällen.

Mehr zum Thema:Was ein Sorgerechtsstreit mit der Psyche von Kindern macht

Zuvor war auch die Hamburger Staatsanwaltschaft bereits davon ausgegangen, dass sich die Kinder in der Obhut der Mutter befanden. „Es bestehen derzeit keine konkreten Anhaltspunkte dafür, dass eine Gefahr für die Kinder besteht“, hatte eine Sprecherin der Behörde am Dienstagmittag erklärt. Die Untersuchungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. „Die Prüfung des Gesamtsachverhalts durch die Hamburger Strafverfolgungsbehörden dauert weiter an“, teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch mit. Auch die dänische Polizei ermittle weiterhin wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung, hieß es in einer Mitteilung.

Wie die „Bild“ berichtet, soll die Villa der Familie Block derzeit rund um die Uhr von Personenschützern bewacht werden. Nach Informationen des „Hamburger Abendblatts“ soll es außerdem am Dienstagabend einen Polizeieinsatz am Wohnsitz der Familie im Nordosten von Hamburg gegeben haben. Es seien dort „verdächtige Personen“ gemeldet worden. Bei einer Überprüfung habe sich dann jedoch herausgestellt, dass es Berechtigte gewesen seien.

Familie Block: Jahrelanger Sorgerechtsstreit ging Vorfall voraus

Um das Sorge- und Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder aus der 2018 im Unfrieden geschiedenen Ehe gibt es seit langem Streit. 2021 soll Hensel Klara und Theodor nach einem Besuch bei sich in Dänemark behalten haben. Seitdem kämpft Christina Block darum, dass sie zurück nach Hamburg kommen. Das alleinige Sorge- und Aufenthaltsrecht liege ihr zufolge offiziell bei ihr. Zudem gebe es ein Herausgabebeschluss des Hamburgischen Oberlandesgerichts der Kinder gegen den Vater, wie Block vor einem Jahr dem „Hamburger Abendblatt“ gesagt hatte.

Ungeachtet dessen hatte ein Familiengericht im dänischen Sønderborg im Februar 2023 allerdings mit Blick auf das Kindeswohl und den Wunsch der Kinder entschieden, dass sie nicht nach Hamburg zurückgeführt werden mussten. Die älteste Tochter Johanna (17) soll sich freiwillig bei ihrem Vater aufhalten, die mittlere, Greta (15), lebt bei der Mutter in Hamburg.

Den ganzen Artikel lesen Sie beimHamburger Abendblatt“, das wie diese Redaktion zur Funke Mediengruppe gehört.