Berlin. Tiefkühlprodukte schmecken, können aber ungesund sein – und sogar schwere Erkrankungen wahrscheinlicher machen, warnt eine neue Studie.

Sie versprechen schnell satt zu machen und ersparen die Mühen des Kochens: Fertiggerichte sind verlockende Helfer im Alltag. Von Pizza und Suppen bis hin zu gutbürgerlichen Speisen – nahezu jedes Gericht gibt es heutzutage zubereitet und fast servierfertig im Supermarkt zu kaufen. Doch viele dieser vermeintlich zeitsparenden Mahlzeiten sind mit einem unsichtbaren Risiko behaftet: Sie könnten potenziell krebserregende Inhaltsstoffe enthalten. Eine neue Studie, jüngst erschienen im „European Journal of Nutrition“, hat den Zusammenhang von Fettleibigkeit und verarbeiteten Lebensmitteln untersucht – und dabei spannende Ergebnisse präsentiert.

An der Studie nahmen insgesamt rund 450.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über einen Zeitraum von 14 Jahren teil. Untersucht wurde dabei, wie sich das Ernährungs- bzw. Konsumverhalten der Personen auf ihre Gesundheit auswirkte. Berücksichtigt wurden dabei auch der Alkoholkonsum, das Geschlecht, das Bildungsniveau sowie die körperliche Fitness und der Raucherstatus.

Studie zu Fertiggerichten: Um diese Lebensmittel geht es

Der Fokus lag aber auf sogenannten ultraverarbeiteten Lebensmitteln (engl.: ultra-processed foods, UPF). Bei diesen UPFs handelt es sich um industriell hergestellte Rezepturen, die aus küchenunüblichen Zutaten (z. B. Maltodextrin, hydrierte Öle, modifizierte Stärke) und kosmetischen Zusatzstoffen (z. B. Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, künstliche Süßungsmittel) hergestellt werden. Das sind in der Regel billige, schmackhafte und verzehrfertige Produkte wie Erfrischungsgetränke, verpackte süße und salzige Snacks, verpacktes Brot und Brötchen, verarbeitetes Fleisch und Tiefkühl- oder haltbare Gerichte.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass diese Lebensmittel nicht nur unmittelbare gesundheitliche Auswirkungen haben können, sondern auch das langfristige Krebsrisiko beeinflussen können. Gründe dafür könnten neben den künstlichen Inhaltsstoffen auch Verunreinigungen durch die Verpackungsmaterialien sein.

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Ergebnisse der Studie: So schneiden die Fertiggerichte ab

Letztendlich wurde in der Studie festgestellt, dass ein höherer Verzehr ultraverarbeiteter Lebensmittel das Risiko für bestimmte Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich erhöhen könnte. Allerdings betonen die Forscher auch, dass das Thema komplex sei und weiterer Forschung bedarf.

Bewiesen ist jedoch, dass es bei übermäßigem Verzehr von Fertiggerichten zu Adipositas, Diabetes Typ 2 und Herzerkrankungen kommen kann. Eine gesunde Ernährung ist und bleibt wohl lohnenswert.

Andere Studie zeigt: Fertigprodukte steigern Darmkrebsrisiko

Dass Fertiggerichte potenziell gesundheitsgefährdend sind, legten auch frühere Studien nahe. Laut einer Studie, die von mehreren amerikanischen Universitäten durchgeführt wurde, gibt es etwa ein bewiesenes erhöhtes Risiko für Darmkrebs bei vermehrtem Verzehr von ultraverarbeiteten Produkten. Männer seien in diesem Kontext sogar gefährdeter als Frauen. Auch hier weisen die Forscherinnen und Forscher darauf hin, dass weitere Studien erforderlich seien, um die potenziellen Eigenschaften ultraverarbeiteter Lebensmittel zu verstehen, die zur Darmkrebserkrankung beitragen.