Berlin. Ein Gewittertief bringt Starkregen, Hagel und Tornado-Gefahr. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Unwetter-Warnung herausgegeben.

  • Deutschland bereitet sich auf einige stürmische Stunden vor
  • Das Wetter bringt am Nachmittag und Abend Gewitter und Starkregen, die die schwüle Hitze vertreiben
  • Lesen Sie hier, wo Tief "Lambert" für eine gefährliche Abkühlung sorgen könnte

Erst schwüle Hitze, dann Gewitter und Starkregen: Am Donnerstag zieht Tief "Lambert" über Deutschland und sorgt für ungemütliches Wetter. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) macht sich das Tiefdruckgebiet von Spanien aus auf den Weg in Richtung Deutschland und überquert im Laufe des Tages die Bundesrepublik von West nach Ost.

Das Gewittertief sorge laut DWD zunächst im Süden und Osten für Temperaturen von bis zu 35 Grad. "Zudem stehen schwere Gewitter auf dem Programm", sagt DWD-Meteorologe Sebastian Schappert. Bereits am Mittwochabend und in der Nacht gab es im Süden Deutschlands Unwetter mit teils kräftigen Gewittern, Starkregen und Hagel.

Unwetter am Donnerstag: Hagelkörner mit bis zu fünf Zentimeter Größe möglich

Heute breiten sich die schauerartigen und gewittrigen Niederschläge dann ab Mittag von West- und Südwestdeutschland in Richtung Nordosten aus. Dabei sind laut DWD extrem heftige Regenfälle und lokal begrenzte Tornados möglich. Erhöht sei das Tornado-Risiko in einem Streifen vom östlichen Nordrhein-Westfalen über Hessen bis nach Unterfranken, Thüringen und in das südliche Sachsen-Anhalt.

Der Deutsche Wetterdienst hat bereits eine Vorabinformation Unwetter herausgegeben. Diese gilt für den größten Teil der Bundesrepublik – nur der äußerste Nordwesten bleibt verschont. Konkret warnt der DWD vor Starkregen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter, punktuell ist sogar mit bis zu 100 Litern Niederschlag zu rechnen. Zudem können Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometer pro Stunde und Hagel von bis zu fünf Zentimeter Korngröße auftreten.

Der DWD hat für einen Großteil Deutschlands eine Vorabinformation Unwetter herausgegeben. Der gestrichelte Bereich zeigt die Regionen, für die die Warnung gilt.
Der DWD hat für einen Großteil Deutschlands eine Vorabinformation Unwetter herausgegeben. Der gestrichelte Bereich zeigt die Regionen, für die die Warnung gilt. © DWD (Screenshot)

In Niedersachsen sei zudem mit Hochwassern zu rechnen. Ab dem Nachmittag bis in die Morgenstunden zum Freitag seien aufgrund von lokal teils extrem heftigem Starkregen starke Wasserstandsanstiege insbesondere in Bächen und kleineren Flüssen möglich, teilte die Hochwasservorhersagezentrale in Hildesheim am Donnerstagmorgen mit. Die genaue Lage und Intensität der Niederschläge könne nicht zuverlässig vorhergesagt werden.

In der Nacht zum Freitag soll sich die Lage dann von Westen her langsam wieder beruhigen, im Süden, Osten und Nordosten sind allerdings weiterhin Starkregen und Schauer möglich. Mit einer endgültigen Entspannung ist erst ab Freitagmorgen zu rechnen.

Unwetter über Deutschland: Deutsche Bahn warnt vor Einschränkungen

Die Deutsche Bahn hat angesichts der drohenden Unwettern bereits vorab vor möglichen Einschränkungen gewarnt. "Reparaturtrupps und Einsatzfahrzeuge sind in Bereitschaft versetzt, um Unwetterschäden an Oberleitungen und Hindernisse im Gleisbett, wie umgestürzte Bäume oder Teile von Dächern, Planen und Unrat, zu beseitigen", sagte ein Bahnsprecher. Dennoch sollten sich Reisende vor ihrer Abfahrt online informieren, ob ihr Zug wie geplant fährt.

Wer für Donnerstag oder Freitag ein Bahn-Ticket gebucht hat, kann die Fahrt laut Bahn auf einen späteren Termin verschieben. "Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden, hieß es von dem Unternehmen. (csr/dpa)