Wolfenbüttel. Der Wolfenbütteler Matthias Roßberg präsentiert sein „Yellowcamp“. Es enthält Wasser, Lebensmittel und vieles mehr. So geht es weiter.
Das „Yellowcamp“ des Wolfenbütteler Erfinders Matthias Roßberg hat die nächste Hürde genommen. Ein aus Holz bestehender Prototyp dieses Katastrophenschutz-Zeltes stellte am Freitag vor der Trinitatiskirche sozusagen seine Flugtauglichkeit unter Beweis. In einem letzten Schritt will Roßberg nun Entscheider in Politik und Flüchtlingsorganisationen suchen, die ein serienreifes Modell aus leichteren Materialien fördern und abnehmen würden.
Roßbergs Idee: In Krisengebieten könnte Flüchtlingen leichter geholfen werden. Er will aus Transportflugzeugen seine Zelte abwerfen lassen, die sich am Fallschirm im Sinken entfalten. Sie verfügen über einen stabilen Boden, der viel Stauraum hat. Darin finden sich Wasser, Lebensmittel, Schutzkleidung, Werkzeug, ein Solar-Panel mit Ladegerät und verschiedenes mehr. Jedes Zelt fasst acht Personen.
Wolfenbütteler Erfinder: Die Zelte kommen bezugsfertig am Boden an
So komme Hilfe für die Menschen auch in Regionen an, in denen Straßen und Flüsse zum Beispiel nach Erdbeben unpassierbar geworden sind. „Die Zelte kommen bezugsfertig am Boden an und bieten sofort eine schützende Behausung“, erläutert der 60-Jährige. Das Zerlegen nach dem Einsatz sei mit zwei Personen ebenfalls kein Problem. Seine Vision: „Das Yellowcamp sollte weltweit an Luftwaffenstützpunkten verfügbar sein.“
Bei der Präsentation unterstützten prominente Fürsprecher den Erfinder. Propst Dieter Schultz-Seitz und Pfarrer Stefan Lauer von der St.-Trinitatis-Gemeinde hatten den Platz zur Verfügung gestellt – aus Überzeugung: „Ich finde die Idee gut und helfe gern“, sagte der Propst.
Serienmodell soll nicht mehr als 3500 Euro kosten
Eine zufällig vorbeikommende Russin, die schon lange in Wolfenbüttel lebt, war derart beeindruckt, dass sie sich die Kontonummer für eine Spende geben ließ. Der Bedarf an Hilfe sei leider groß, sagte sie. „Man hat den Eindruck, dass Kriege heutzutage bewusst auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen werden.“
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Roßberg hat nach eigenen Angaben rund 10.000 Euro in den Bau des Prototypen gesteckt. Auch wenn künftig Aluminium und Stoffe aus dem Flugzeugbau verwendet werden, soll das Serienmodell nicht mehr als 3500 Euro kosten – dafür sei es aber auch schwimmfähig und könne in Hochwassergebieten zum Einsatz kommen. „Es ist jetzt der Punkt erreicht, eine Offensive bei der Bundesregierung zu starten.“ Das Yellowcamp steht zusammengefaltet noch bis Dienstag vor der Trinitatiskirche.
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